Manuel Vogel
· 04.02.2022
Mit dem Naish Matador LT gibt’s bereits kurz nach dem Launch des Modelles ein Update – und dieses hat Folgen. Welche das sind, lest ihr im Test.
Vor kurzem haben wir euch den Test des neuen Naish Modells namens “Wingsurfer Matador” HIER auf der Website präsentiert. Umso erstaunlicher ist es, dass bereits kurze Zeit später mit dem “Matador LT” ein Update in die Shops kommt. Was die Änderungen sind und wie sich diese auf dem Wasser auswirken, haben wir getestet.
Der Matador LT gleicht seinem Schwestermodell in punkto Profil und Outline 1:1. Mit dicker Fronttube und sattem Profil im vorderen Bereich ist er auf maximale Power bei Leichtwind und auf neutrales Driften in der Welle optimiert. Verzichtet wurde beim Naish Matador LT auf das Fenster und die Transferhandles, wodurch im Vergleich zum Matador knapp 350 Gramm Gewicht eingespart wurden. Markanteste Änderung ist jedoch das Griffsystem. Statt fünf schmaler Griffe an der Mittelstrut, findet man beim Matador LT nur noch drei, diese wurden allerdings breiter designt, um ein seitliches Verschieben der Hände zu ermöglichen.
Auch diesen Wing stellen wir euch in einem kleinen Clip auf unserem YouTube-Kanal vor. Am besten Kanal abonnieren und keinen Clip mehr verpassen!
Die Änderungen beim Naish Matador LT zeigen sofort Wirkung. Erwartungsgemäß fährt sich der Wing im Wesentlichen wie der Matador auch, vor allem aber das angepasste Griffsystem sorgt für eine wesentliche bessere Freeride-Eignung. Unabhängig von Körpergröße und Gewicht findet hier Jede/r eine passende Griffposition, um entspannt und mit gleichmäßiger Zugverteilung zu Wingen.
Da die Griffe recht stramm angenäht sind, hat man zudem einen sehr direkten Kontakt zum Wing, Steuerimpulse werden unverzögert weitergegeben. Der Matador LT lässt sich gut anpumpen und wird sehr stabil angeströmt, ein sehr kontrollierbares Flugverhalten ist die Folge. Aufgrund der dicken Fronttube ist das Speedpotential des Wings allerdings etwas limitiert und auch bei Foilmanövern gegen den Wind (z.B. Wenden) schlägt sich das tiefe Profil in einem erhöhten Fahrwiderstand nieder.
Klassische Freeridemanöver wie Halsen, Wenden und gefoilte 360er macht der Wing problemlos mit, wenngleich er bei Manövern und vor allem in Freestyle-Rotationen nicht federleicht sondern eher kraftvoll in der Hand liegt. Besondere Stärken hat der LT hingegen auf der Welle: Bereits der Matador war hier bärenstark, der Matador LT setzt hier durch sein etwas abgespecktes Eigengewicht nochmal einen drauf und punktet mit bester Neutralität und kaum existentem Eigenleben.
Mit der überarbeiteten Handleposition wurde einer unserer Hauptkritikpunkte aufgegriffen und behoben. Damit eignet sich der Wing, das fehlende Fenster mal außen vor, jetzt nicht nur zum Abreiten von Dünungs- oder Brandungswellen, sondern auch wunderbar zum entspannten Freeriden. Idealerweise kombiniert man den Naish Matador LT mit typischen Cruiser-Foils mit einer Low- oder Medium Aspect Ratio, weniger mit schnellen und dünn profilierten High Aspect Foils. Das Modell Wingsurfer (HIER geht’s zum Test) deckt unterm Strich die Einsatzbereiche Freeride, Wave und Freestyle noch etwas ausgewogener ab, der Matador LT bietet dafür Wingsurfern, die regelmäßig in die Welle wollen, aber das gewisse Extra.
Kraftvoller Freerider; Neutralität; Direkte Handles
Leash immer leicht auf Zug
Kein Fenster