Manuel Vogel
· 25.08.2022
Der Tahe Alizé punktet als preiswerter Wing mit einem großem Lieferumfang. Ob er auch auf dem Wasser überzeugt, haben wir getestet.
Alizé - dieser Modellname bezieht sich auf die in der Karibik wehenden Passatwinde. Der Wing ist in vier Größen von 3,0 bis 6,0qm erhältlich und als Allrounder konzipiert.
Mit 879 Euro liegt der Tahe Alizé Wing 5,0 eher im niedrigeren Preissegment. Erfreulicherweise sieht man dies dem Lieferumfang nicht an - neben Rucksack, Leash und Reparaturkit gehört auch eine passende Pumpe dazu. Mit gemessenen 343 Zentimetern Spannweite fällt der Tahe Alizé Wing ziemlich gestreckt aus. Die Flügelspitzen knicken stark ab und sind schmal gehalten, die Mittelstrut dafür länger als bei vielen anderen Modellen. Beim Griffsystem setzt Tahe auf zwei Mini-Booms, bei denen ein seitliches Verschieben der Hände möglich ist. Auf diese Weise greift man unabhängig von Körpergröße und Gewicht immer perfekt am Druckpunkt, was eine gleichmäßige Zugverteilung auf beiden Armen und entspanntes Greifen ermöglicht. Dass man auf ein Fenster bei diesem Wing verzichten muss, ist das Eine, über eine aufgedruckte Angabe zum Fülldruck (Empfehlung 7-7,5 Psi) hätten aber sicher nur nicht wir uns gefreut.
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Der Tahe Alizé Wing liegt beim Anfahren gut ausbalanciert in der Hand, aufgrund der abgeknickten Flügelspitzen hat man beim Anpumpen erfreulich viel Bodenfreiheit - das Problem, dass die Wingtips beim Anpumpen übermäßig stark im Wasser schleifen, tritt bei diesem Wing kaum auf. Stichwort “Anpumpen”: Der Alizé 5,0 entwickelt bei passiver Fahrweise ohne Pumpen keine Bärenkräfte und verlangt nach etwas mehr Körpereinsatz. Dann lädt sich der gedämpft abgestimmte Wing aber gut auf, sodass man die nötige Abfluggeschwindigkeit schnell erreichen kann. Einmal in der Luft, erlauben die Mini-Booms ein millimetergenaues Verschieben der Hände, um den Druckpunkt genau zwischen den Händen zu haben und mit gleichmäßiger Zugverteilung entspannt seine Bahnen zu ziehen. Dabei den Raum in Lee im Blick zu behalten, fällt mit dem Tahe Wing schwerer, denn der Wing verfügt über kein Fenster und verdeckt mit seiner langen Mittelstrut einen recht breiten Sektor - vor dem Einleiten von Manövern sollte man daher den Wing kurz hochklappen und den freien Raum in Lee überprüfen.
Sehr direkt lässt sich der Tahe Alizé in Manövern dirigieren, die Griffe geben jeden Steuer- und Drehimpuls perfekt an den Wing weiter und erlauben auch im Anfängerstadium ein intuitives Greifen. Lässt man den Wing hinterherfliegen, z.B. beim Abreiten von kleinen Dünungswellen, pendelt sich dieser recht gut aus. Nur beim Abreiten nach Lee sinkt die Hinterkante des Wings aufgrund der recht langen Mittelstrut etwas früher ab als bei anderen Modellen. Dank seines recht leichten Gesamtgewichts in Verbindung mit eher flacher Anströmkante macht der Alizé Wing auch zum Tricksen jede Menge Spaß.
Für einen fairen Preis bekommt man mit dem Tahe Alizé einen gut ausgestatteten Wing, der zwar in punkto Leichtigkeit, Leichtwindpower oder Neutralität nicht zur absoluten Spitzenklasse gehört, aber auch eben keine Schwächen hat. Einsatzbereich und Zielgruppe sind dementsprechend groß und machen den Wing vom Einsteiger bis hin zum ambitionierten Manöverfan absolut empfehlenswert.
Guter Allrounder; Lieferumfang
Front Handle recht klein
Kein Fenster; Keine Druckangabe
Eine Übersicht mit weiteren Allround-Wings findest du HIER.