Manuel Vogel
· 19.04.2021
Der Naish Wing-Surfer geht bereits in die zweite Saison und hat grundlegende Updates erfahren. Welche das sind und wie sich der Wing auf dem Wasser schlägt, lest ihr im Test:
Der Naish Wing-Surfer wurde zur Saison 2021 unfassend geupdated. Dies betrifft einerseits die Range an sich, in der für leichte Fahrer/innen und Starkwind die Größe 2,2qm ergänzt wurde und der 6,8er nun die größte Größe darstellt - der 7,2er entfällt. Die Preisspanne bewegt sich zwischen 739 und 1049 Euro, die Testgröße 5,3qm geht für 899 Euro über die Ladentheke. Auch der Profilverlauf wurde grundlegend überarbeitet: So wurden Front Tube und Strut dicker, was dem Wing, in Verbindung mit einem nach vorne verlagerten Druckpunkt, mehr Leichtwindpower verleihen und den Naish beim Pumpen straffer machen soll. Naish setzt nach wie vor auf ein Fenster, was vor allem für Anfänger ein sicherheitsrelevantes Feature darstellt, allerdings fällt dieses jetzt etwas kleiner aus, um die Möglichkeit des Faltens zu verbessern und damit das Packmaß zu verkleinern. Zum Lieferumfang gehört eine vergleichsweise kurze Handleash. Auf eine Pumpe muss man verzichten, allerdings wird der Wing-Surfer mit einem Adapter ausgeliefert, durch den man sowohl die gängigen Kitepumpen als auch SUP-Pumpen verwenden kann.
Ebenfalls angepasst wurden die Handles: Diese fallen, verglichen mit Wings anderer Marken, sehr schmal aus - wer große Hände hat und in der kalten Jahreszeit mit Handschuhen unterwegs ist, würde sich dann fast etwas mehr Platz wünschen. Dafür sind die Griffe durchweg bequem und vermitteln einen guten, direkten Kontakt zum Wing. Wer auf die Transferhandles (”Y-Handles”) verzichten will, kann diese jederzeit entfernen, diese sind nur angeklettet. Auch die sonstige Ausstattung des Naish Wing-Surfer überzeugt auf ganzer Linie – gut geschützte Wingtips und ein sehr hochwertig und trotzdem leicht anmutendes Canopy-Material lassen keine Wünsche offen.
Den Naish-Wing-Surfer stellen wir euch auch nochmal im YouTube-Kanal vor, klickt mal rein!
Der Naish Wing-Surfer fällt sofort als überdurchschnittlich leichter und handlicher Wing auf, der in unserer Testgröße mit 5,3qm eher wie ein 4,8er wirkte. Beim Anpumpen macht sich der dickere Tube-Durchmesser positiv bemerkbar, auch wenn 90 Kilo an den Handles zerren, verzieht sich der Wing nie und setzt die Pumpzüge unverzögert in Power um. Verglichen mit anderen Wings gehört der Wing-Surfer nicht zu den absoluten Dampfhammern, der bei passiver Fahrweise sofort extrem kraftvoll loszieht. Vor dem Hintergrund, dass der Naish aber überdurchschnittlich leicht und ausbalanciert in den Händen liegt und sich bei Bedarf hervorragend anpumpen lässt, kann man die Leichtwind-Eignung durchaus als gut bezeichnen. Da die Handles, wie bereits erwähnt, vergleichsweise schmal ausfallen, muss man beim Umgreifen in Manövern schon ziemlich genau greifen und hat als blutiger Anfänger etwas weniger Raum für Fehlgriffe. Dafür bieten die Griffe einen sehr direkten Kontakt zum Wing, vor allem bei Sprüngen und Rotationen ist dies ein spürbarer Vorteil. In Manövern ist der Naish Wing-Surfer ohnehin voll in seinem Element, lässt er sich doch, auch aufgrund seiner geringen Spannweite, wunderbar spielerisch rotieren und driftet bei Bedarf auch mal brav hinterher. Und im oberen Windbereich? Auch hier gibt sich der Wing keine Blöße und hält das Profil sehr stabil, die Zugverteilung bleibt auch in starken Böen gleichmäßig auf beiden Händen, wodurch man den Wing-Surfer sehr lange entspannt fahren kann.
Der Naish Wing-Surfer überzeugt als sehr spielerischer und agiler Wing mit einem großen Windbereich und viel Potential für Manöver und Sprünge. Damit eignet er sich sowohl für Anfänger, die einen leichten Allrounder suchen, als auch für geübtere Wingsurfer/-innen zum Springen und den Einsatz in der Welle.
Handling in Manövern & Rotationen
Schmale Handles
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