Der Duotone Slick Wing im Test

Manuel Vogel

 · 06.08.2021

Der Duotone Slick Wing im TestFoto: Marius Gugg

Der Duotone Slick Wing soll mit seinem Boom-System ein besonders direktes Fahrgefühl beim Wingfoilen vermitteln. Wir haben den Wing getestet und verraten euch, für welchen Typ Wingsurfer sich das Produkt eignet.

Der Duotone Slick Wing an Land:

Der Duotone Slick ist in mehreren Farbcodes in gleich zehn Größen von 2,5 bis 7qm verfügbar. Das Modell soll die Vorzüge eines Wings mit Mittelstrut (z.B. einfaches Starten im Wasser) mit denen des Boom-Modells Echo vereinen. Die Mittelstrut ist gebogen und schafft auf diese Weise Platz für den “Mini-Boom”, eine knapp 130 Zentimeter lange Griffstange. Deren Montage ist denkbar einfach, sie wird einfach vor dem Aufpumpen an der Strut eingehakt und mit einem Klett fixiert – das dauert keine 20 Sekunden. Der Mini Boom muss einmalig zugekauft werden und kann dann für alle Größen des Slick verwendet werden. Erhältlich ist eine 600 Gramm schwere Aluminium-Variante (”Silver”) für rund 70 Euro oder eine mit rund 350 Gramm deutlich leichtere Carbonvariante (”Platinum”) für knapp 190 Euro – diese soll vor allem im Waveeinsatz für besseres Driften sorgen. Stichwort “zukaufen”: Dies gilt auch für die Handleash, welche nicht zum Lieferumfang gehört.

Am Mini Boom des Duotone Slick findet man immer die ideale GriffpositionFoto: Marius Gugg
Am Mini Boom des Duotone Slick findet man immer die ideale Griffposition

Mit dem von uns getesteten Aluminium Boom wiegt der Slick 2,85 Kilo, das unterscheidet sich kaum von den meisten anderen Wings in dieser Größe. Mit 324 Zentimetern Spannweite gehört der Wing zu den kompaktesten auf dem Markt, möglich macht es die markante Form der Front Tube, welche vor den Wing-Tips stark abknickt. Außerdem haben die Duotone-Designer dem Wing viel “V” verpasst, was gemeinhin das Driften in der Welle verbessern soll. Das recht große Fenster erlaubt eine gute Durchsicht, das Packmaß bleibt trotzdem im Rahmen. Aufgepumpt wird der Slick mit 7 psi, zum Aufpumpen muss man eine Pumpe von Duotone/Fanatic verwenden, denn es wird ein eigenes Ventilsystem verwendet. Das Entlüften geht durch ein zusätzliches Ventil an der Mittelstrut überaus flott vonstatten. Die weiteren Ausstattungs-Features des Wings lassen keine Wünsche offen, lediglich der Griff an der Front Tube wirkt etwas sporadisch.

Die wichtigsten Features Des Duotone Slick Wing gibt’s nochmal im Video-Clip auf unserem YouTube-Kanal

Auf dem Wasser:

Der Duotone Slick wirkt bereits beim ersten Umdrehen im Wasser überaus kompakt, die geringe Spannweite macht sich sofort positiv bemerkbar. Beim Anpumpen glänzt der Wing mit sehr direkter Kraftübertragung, das Boom-System wirkt steif und sorgt dafür, dass keine Pumpenergie verpufft. Bei passiver Fahrweise (ohne Pumpen) gehört der Wing definitiv nicht zu den Kraftpaketen, leichte Fahrer*innen (<75 Kilo) sollten den Fülldruck auf 6-6,5psi reduzieren. Dadurch wird der Wing weicher und lädt sich beim Anpumpen etwas besser auf. Auch in den Händen kleiner Surfer*innen bieten die abgeknickten Wingtips genügend Bodenfreiheit beim Anfahren, das Problem, dass beim Anpumpen permanent die Wingtips im Wasser hängen bleiben, tritt beim Slick kaum auf.

Bietet mit seinen abgeknickten Wingtips erfreulich viel “Bodenfreiheit” – der Duotone Slick WingFoto: Marius Gugg
Bietet mit seinen abgeknickten Wingtips erfreulich viel “Bodenfreiheit” – der Duotone Slick Wing

Der Mini Boom ermöglicht in jeder Situation intuitives Greifen, man findet immer die passende Position mit gleichmäßiger Zugverteilung auf beiden Armen. In Manövern gehört der Wing in Punkto Handling und Gewicht zwar nicht zu den leichtesten Vertretern, lässt sich dafür sehr präzise führen, auch Steuerimpulse mit nur einer Hand am Boom sind möglich. Dank des gut positionierten Fensters hat man zudem einen guten Überblick – besonders an vollen Spots ein großes Plus.

Der Duotone Slick Wing im TestFoto: Marius Gugg
Der Duotone Slick Wing im Test

Auch im Freestyle-Einsatz gibt sich der Slick keine Blöße und rotiert in 360s und anderen Rotationen dank seiner kompakten Maße frei durch. Und in der Welle? Der Slick hat vergleichsweise viel “V”, was dafür sorgt, dass er auf der Welle recht brav hinterher fliegt. Dennoch merkt man hier einen kleinen Nachteil gegenüber Wings ohne Boom, die aufgrund ihres geringen Gewichts im Bereich der Mittelstrut dann oft noch etwas ruhiger in der Hand liegen. Wer also viel in die Welle möchte, sollte über den leichteren Carbon Boom nachdenken oder sich zum Brudermodell Unit orientieren (HIER gibt’s einen Test).

Fazit:

Der Duotone Slick ist aktuell der steifste und direkteste Wing auf dem Markt und überzeugt mit top Kontrolle, kompakten Maßen und einem funktionalen Boom-System. Der Einsatzbereich ist sehr groß und erstreckt sich von Freeride, über Freestyle bis hin zu Ausflügen in die Welle.

Direktes Fahrgefühl; Kontrolle; Einsatzbereich

Boom muss einmalig zugekauft werden; Duotone-Ventil

Keine Leash im Lieferumfang