Manuel Vogel
· 16.11.2021
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Das Naish Hover Crossover soll drei Disziplinen abdecken und als Wave-SUP sowie als Board zum Wingfoilen und Windsurf-Foilen funktionieren. Ob dieses Konzept aufgeht, haben wir gestestet.
Der Crossover-Shape entstammt einem waschechten Wave-SUP, dem Naish Raptor. Mit einer Länge von 223 Zentimetern fällt es unter Wing-Maßstäben natürlich recht lang aus, die Länge ist ein Zugeständnis an die Tauglichkeit als Wave-SUP. Verglichen mit anderen Crossoverboards wie der Fanatic Bee oder dem JP-Australia Foil Slate (Tests dieser und weiterer Boards findet ihr HIER) ist das Naish-Konzept aber durchaus kompakt gehalten. Mit 8,4 Kilo Gewicht gehört das Naish Hover Crossover zu den leichtesten Boards dieser Brettklasse. An Deck befinden sich Schlaufenpositionen zum Windsurf-Foilen in gemäßigt sportlicher Position. Zum Wingsurfen wurden bei unserem Testmodell (S25, das steht für “Season 25”) keine Plugs eingebaut, das Naish-Board surft man dementsprechend nur “strapless”.
Nachträglicher Hinweis der Redaktion: Das Nachfolgemodell S27 (ab 2022) hat diese Option und kann auch zum Wingen mit Schlaufen genutzt werden.
Dass das Hover Crossover die Eignung als Wave-SUP quasi in den Genen hat, merkt man sofort. In der Welle, mit Paddel und vier Finnen, ist das Naish das radikalste, drehfreudigste Board dieser Brettklasse. Für bereits geübtere Wave-Paddler oder leichte Wave-Einsteiger präsentiert es sich als schnelles, quirliges Board, das aber mit nur 120 Liter Volumen und kurzer Länge selbst einem 80-Kilo-Paddler im kabbeligen Lineup schon einiges an Übung abverlangt.
Mit dem passenden Naish-Foil in der Box – wir verwendeten das Naish Jet Foil 1650 – eignet sich das Board mit passend positionierten Schlaufen tadellos zum Windsurf-Foilen. Die Foilcharakteristik ist mit Segel Naish-typisch: Das Board will nur wenig angekantet werden, du stehst eher aufrecht als dass du voll am Segel hängst. Die Schlaufenpositionen passten gut mit einem camberlosen 5,3er Segel. Bei einem leistungsstärkeren Vergleichsfoil aus dem Test (Slingshot) passte die Abstimmung von Schlaufen- zur Foilposition nicht optimal.
Wing-Einsteiger schieben beim Naish Hover Crossover das Foil einfach in der Schiene ganz nach vorne und genießen das vergleichsweise kompakte, leichte Boardgefühl. Mit 120 Litern hat man eine gute Größe zum schnellen Lernen und sicheren Dümpeln, aber auch beim flotten Cruisen mit Wing macht das Board jede Menge Spaß. Mit der kurzen Fuselage lässt sich das Board auch gut durch Pumpen mit den Beinen durch Windlöcher mogeln. Die vergleichsweise gestreckte Form des Boards sorgt aber auch dafür, dass man auch bei passiver Fahrweise, also ohne ausgefeilte Pumptechnik, gut auf die nötige Abhebegeschwindigkeit kommt und sanft abheben kann. Schlaufen sind zum Wing-Foilen nicht vorgesehen – und zum entspannten Cruisen auch nicht erforderlich. Das Nachfolgemodell soll diese Option dann haben. Das Weglassen der Schlaufenplugs trägt ja letztlich auch zum niedrigen Gesamtgewicht des Bretts bei.
Das Naish Hover Crossover* deckt zweieinhalb Sportarten passabel bis gut ab und bietet damit einen großen Einsatzbereich. Für Surfer*innen unter 85 Kilo ist es bereits ein sehr radikales Wave-SUP, erfordert hier aber auch einiges an Übung. Deutlich gutmütiger fällt es beim Windsurf-Foilen aus, wo es zum gemütlichen Cruisen und Halsen beste Voraussetzungen bietet, idealerweise motorisiert mit camberlosen Wave-, Freemove- oder Freeridesegeln bis 6,5qm. Als Wingsurf-Board ist das Naish ideal für den Einstieg und als großvolumiges Brett für Leichtwindreviere. Passend bestückt man es mit gutmütigen und dicker profilierten Foils (Low- bis Mid-Aspect-Ratio). Wer überwiegend Wingfoilen möchte und SUPen bzw. Windsurf-Foilen klar hinten anstellt, der wird sich schnell ein kompakteres Board mit Schlaufen wünschen.
Leicht; großer Einsatzbereich; Ideal für Wing-Einsteiger
Wingsurfen nur ohne Schlaufen