Wingen, SUPen, Foilen – das Crossoverboard Fanatic Bee im Test

Manuel Vogel

 · 25.07.2021

Wingen, SUPen, Foilen – das Crossoverboard Fanatic Bee im TestFoto: Manuel Vogel
Das Crossoverboard Fanatic Bee im Test

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Die Fanatic Bee soll ein Crossoverboard zum Wingsurfen, Stand-up Paddeln in der Welle und Windsurf-Foilen sein. Wir haben das Brett in allen Disziplinen getestet und verraten euch, ob das Konzept wirklich alles oder am Ende nichts richtig kann.

Das Fanatic Bee Crossoverboard an Land:

Dem geschulten Auge offenbart sich sofort, dass die Fanatic Bee* mit ihrem eher dünnen Swallowtail und drei kleinen Wavefinnen primär als SUP für die Welle konzipiert wurde. Die Kanten fallen dementsprechend eher rund aus, auf die bei reinen Wingboards üblichen angeschrägten Kanten (”Bevels”) wird hier bewusst verzichtet. Das Board gibt’s in nur einer Größe – 120 Liter Volumen sind hier auf knapp 234 Zentimeter Länge verteilt. Dieses Verhältnis von Volumen zu Länge verdeutlicht bereits, wie groß die Kompromisse sind, die bei solchen Crossoverboards von den Designern gemacht werden müssen: Für ein Wave-SUP ist das Brett mit 234 Zentimetern schon ziemlich kurz, verglichen mit reinen Wingboards der gleichen Volumensklasse fällt die Fanatic Bee hingegen deutlich länger aus.

Das Crossoverboard Fanatic Bee hat ein großen SoftdeckFoto: Manuel Vogel
Das Crossoverboard Fanatic Bee hat ein großen Softdeck

Die Foilmontage ist durch eine Doppelschiene möglich, auf dem großflächigen Softdeck sind recht weit innen liegende Schlaufenplugs zum Windsurf-Foilen verbaut, für den Wing-Einsatz sind hingegen keine Plugs vorhanden. Ein großer Griff im Deck hilft beim Tragen des Boards, die Position ist allerdings für die Bestückung des Boards mit SUP-Finnen optimiert – mit montiertem Foil hängt die Bee nicht ganz ausbalanciert am Arm.

Die Fanatic Bee hat eine recht lange Doppelschiene für die Foilmontage. Zum SUPen in der Welle lassen sich kleine Thruster-Finnen montierenFoto: Manuel Vogel
Die Fanatic Bee hat eine recht lange Doppelschiene für die Foilmontage. Zum SUPen in der Welle lassen sich kleine Thruster-Finnen montieren

So fährt die Fanatic Bee auf dem Wasser:

Als Wave-SUP lässt das Brett wie zu erwarten keine Wünsche offen, geübte Wave-Paddler können damit richtige Turns aufs Wellenface schlitzen oder bei Leichtwind und Swell mit dem Windsurfsegel ein paar Wogen reiten. Mit einem Windsurffoil bestückt, profitiert man beim Anfahren sogar von der im Vergleich zu anderen Konzepten größeren Länge, weil diese eine stufenlose Beschleunigung auf Abhebegeschwindigkeit garantiert, auch ohne größere Pumpzüge und ausgefeilte Technik. Die Position der vorderen Schlaufen passt für gemütliches Cruisen mit typischen Freeridefoils ideal, für schlanke und auf Leistung optimierte Foils passt das Setup weniger gut, hier haben dann Boards mit breiteren Hecks und weiter außen liegenden Schlaufen spürbare Vorteile, z.B. bei Laufruhe und Kontrolle. Trotzdem macht das Crossoverboard Fanatic Bee zum Windsurf-Foilen richtig Spaß und verzeiht auch mal einen unfreiwilligen Touchdown mit der Nase.

Egal ob mit Wing oder Segel motorisiert, die Fanatic Bee bietet einen großen EinsatzbereichFoto: Marius Gugg
Egal ob mit Wing oder Segel motorisiert, die Fanatic Bee bietet einen großen Einsatzbereich

Auch ins Wingfoilen kann man mit dem Board problemlos reinschnuppern, wenn man das entsprechende Foil in der Box weit vorne montiert und die Schlaufen komplett entfernt. Da keine Schlaufenposition zum Wingen an Deck vorhanden sind, muss man die Bee “strapless” fahren, was aber zum gemütlichen Cruisen kein Nachteil sein muss. Aufgrund der Länge kommt die Bee auch bei passiver Fahrweise, also ohne Anpumpen des Wings oder über das Foil, richtig gut auf Touren, die passende Standposition hat man schnell gefunden. Unfreiwillige Touchdowns fängt die recht lange Nase auch ohne das Vorhandensein von angeschrägten Kanten recht gut auf und sendet jeden Wingsurf-Novizen sanft wieder in die Luft. Erst wenn man die ersten Wingfoil-Halsen ins Wasser zirkeln möchte, beginnt man die Schlaufen zu vermissen, für ambitioniertes Wingen mit Sprüngen und Freestyletricks ist das Konzept eindeutig zu lang und mit 120 Litern und einem Gewicht von knapp über zehn Kilo auch etwas zu mächtig. Genau die angesprochene Länge ist es aber auch, welche dafür sorgt, dass man das Crossoverboard Bee auch mal als Brett für gemütliches Leichtwindcruisen mit dem Wing einsetzen kann – für die Nutzung ohne Foil sollte man allerdings eine nachrüstbare Mittelfinne wie den Add on Drift Stopper verwenden, um die seitliche Abdrift im Zaum zu halten.

Crossoverboard Fanatic BeeFoto: Manuel Vogel
Crossoverboard Fanatic Bee

Fazit:

Egal ob Welle paddeln, erste Wingfoil-Erfahrungen oder gemütliches Cruisen mit dem Windsurf-Foil – die Fanatic Bee ist zwar kein Spezialist in den Einzeldisziplinen, bietet aber einen Mehrfachnutzen, der sich kaum toppen lässt. Als Wave-SUP ist die Bee richtig radikal und anspruchsvoll, als Wingboard zahm und easy und als Windsurf-Foil irgendwas dazwischen.

Großer Einsatzbereich; Passives Anfahren, Eignung für Wing-Einsteiger

Wingfoilen nur ohne Schlaufen

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