Manuel Vogel
, Stephan Gölnitz
· 17.08.2022
Das Starboard Hyper Nut 4in1 soll Windsurf-Foilen, Wingen und Wave-SUPen unter einen Hut bekommen. Wir haben getestet, wie groß der Einsatzbereich wirklich ist.
Das Starboard Hyper Nut soll mehrere Einsatzbereiche abdecken. Mit knapp 243 Zentimeter Länge fällt es unter Wingsurf-Gesichtspunkten schon ziemlich lang aus. Geschuldet ist das vor allem dem Einsatzbereich als Wave-SUP, hier hilft etwas mehr Länge beim Anpaddeln der Wellen. Zum Windsurf-Foilen befinden sich Schlaufenplugs an Deck, Wingfoilen ist nur ohne Schlaufen vorgesehen. Im Unterwasserschiff hat das Brett, neben der Doppelschiene zur Montage des Foils, noch Finnenboxen für den Einsatz als Wave-SUP. Mit gemessenen 11,3 Kilo fällt das Starboard Hyper Nut in der Starlite-Bauweise schwerer aus, als die meisten anderen Boards in unserem Crossover-Test. Der Tragegriff ist groß dimensioniert, das Deckpad wirkt griffig.
Getestet haben wir das Board mit dem Starboard Waterman-Foil, welches den Einsatz zum Wingen und Windsurf-Foilen ermöglicht. Im Wing-Setup mit kurzer Fuselage und dem kleinen Heckflügel überzeugte das Board mit viel Volumen für den einfachsten Einstieg ins Wingen. Das Brett ist mit seinen 133 Litern sehr auftriebsstark, durch langsames Zurückgehen hebt das Board sehr kontrolliert ab, die Stabilität um die Längsachse ist beachtlich. Das Board bleibt auch ohne Schlaufen nahezu immer perfekt kontrollierbar. Hier lernt man Wingfoilen spielend leicht, auch wenn man dafür aufgrund des höheren Eigengewichts etwas mehr Winddruck benötigt. Wer es erstmal ohne Foil versuchen möchte, kann auf dem vergleichsweise langen Brett auch bei Leichtwind noch gut mit dem Wing oder Windsurfsegel üben, hierfür wäre jedoch eine Centerfinne gegen die seitliche Adrift ein gutes Upgrade gewesen. Auch für die Nutzung als Windsurfbrett für Kinder vermisst man eine entsprechend positionierte Box, um eine Centerfinne montieren zu können.
In Kombination mit dem großen Board lässt sich das Waterman-Foil sehr richtungsstabil fliegen, in Windlöchern geht der mächtige Bug dann aber doch etwas eher in den Landeanflug als bei kürzeren Foilboards oder leichteren Mitbewerbern. Für Wing-Halsen fehlt leider eine passende Schlaufenoption, was das Manöver nicht gerade erleichtert.
Auch zum Windsurf-Foilen eignet sich das Testfoil – dann mit langer Fuselage und großem Heckfügel (ebenfalls im Waterman-Set enthalten) - sehr gut. Im Starboard Hyper Nut wirkt das ohnehin recht zahme Foil noch eine Spur braver, hier kommt nicht der F-16-Jet unter den Foilboards, sondern eher die große Antonov. Zum genussvollen Windfoilen bei leichtem Wind ist das durchaus entspannend, die vorderen Schlaufen sitzen passend, wodurch man eine gute Kontrolle übers Brett hat. Für sämtliche anderen (teils originell platzierten) Schlaufen-Plugs hatten wir weder beim Windsurf-Foilen noch beim Wingen eine Verwendung. Auch die hintere Mittelschlaufe sitzt eigentlich zu weit hinten am Heck.
Als SUP in der Welle macht das Board mit üppigen 31,5 Inch im Standbereich vor allem schweren Wave-Paddlern den Einstieg vergleichsweise leicht. Der flache Bug sticht beim Rauspaddeln leicht durch kleineres Weißwasser, das Board wirkt besonders kippstabil und setzt Paddelzüge gut in Geschwindigkeit um. Mit viel Rundung im hinteren Bereich der Outline und genügend Rocker, lässt es sich mit Körpereinsatz und etwas mehr Gewicht auch überraschend eng drehen und ermöglicht richtige Turns in der Welle.
Mit dem Hyper Nut können Einsteiger alle drei Disziplinen (Wingfoilen, Wave-SUP und Windsurf-Foilen) gleichermaßen einfach für sich „entdecken“. Das sportliche Potenzial wird durch das Gewicht allerdings etwas gemäßigt, allerdings ist das Starboard Hyper Nut auf Wunsch auch in der deutlich leichteren Blue Carbon-Bauweise erhältlich. Als Windsurf-Kinderboard könnte das Brett ebenfalls ideal funktionieren - hätte es doch eine Mittelfinnen-Option.
Tolles Wave-SUP, Einstieg ins Wingen & Windsurf-Foilen
Gewicht
Keine Schlaufen zum Wingen