Manuel Vogel
· 24.05.2023
Das Slingshot Manticore Wingboard gibt’s schon für unter 1000 Euro. Wir haben getestet, ob es trotz des niedrigen Preises konkurrenzfähig ist.
Die Preise für Wingboards sind oft kein Pappenstiel, vor diesem Hintergrund ist ein Konzept wie der Manticore von US-Hersteller Slingshot für 959 Euro umso attraktiver. Verfügbar ist das Board in drei Größen (90/105/120 Liter) - wir haben die Größe 105 ausgiebig ausprobiert.
Der Manticore wird formgepresst, diese Bauweise ermöglicht den attraktiven Preis von nur 959 Euro, resultiert allerdings auch in einem etwas höherem Gewicht (WING-Messung 8,48 Kilo). Mit einer Länge von 5’8’’ (172,7 Zentimeter) fällt das Brett recht gestreckt aus, die größere Länge soll in Verbindung mit einer flachen Bodenkurve ein sehr frühes Angleiten bzw. Abheben ermöglichen. Das Board wird ohne Schlaufen ausgeliefert, bietet allerdings an Deck sämtliche Plugs, um das Board mit zwei oder drei Straps zu bestücken.
Besonders lang fällt die Doppelschiene für die Montage des Foils aus, hier muss man also keine Sorge haben, dass ein verwendetes Foil nicht passend montiert werden kann. Gut gelungen ist auch der Tragegriff.
Auch den Slingshot Manticore Wingboard stellen wir euch ergänzend in einem kleinen Clip auf unserem YouTube-Kanal vor. Klick mal rein!
Der Manticore bietet mit seinem breiten Bug und der gestreckten Outline im Dümpeln ein hohes Maß an Kippstabilität. Auch das flache Deck trägt dazu bei, dass man sich auch als weniger geübter Wingsurf-Einsteiger auf dem Brett zunächst gut aufgehoben fühlt. Etwas enttäuscht hat das Board beim Thema Angleiten: Obwohl der Shape aufgrund der Maße und seiner flachen Bodenkurve ein gute Beschleunigung erwarten lässt, ist schon spürbar Pumparbeit nötig, um den Manticore auf Trab zu bringen. Unserer Einschätzung nach verhindert der runde Heckbereich eine bessere Performance - eine harte Abrisskante würde vermutlich helfen.
Einmal in der Luft liegt das Board stabil und fliegt sich angenehm fehlerverzeihend. Der etwas längere Bug sendet das Brett bei ungewollten Touchdowns wieder in die Luft. In Manövern wie Halsen oder Wenden profitiert man vom flachen Deck, auf dem man genügend Platz für den Fußwechseln hat und welches obendrein mit einem griffigen Deckpad versehen ist. Auch erste Sprünge sind mit dem Manticore 105 möglich, wenngleich das Board aufgrund seines etwas höheren Eigengewichts nicht als “Freestyle-Kanone des Jahres” durchgeht.
Der Slingshot Manticore punktet als günstiges Board mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis für entspannte Rundflüge, Manöver und erste Jumps. Ideal bestückt man das Board mit Cruiser-Foils (Low-Aspect). Zum absoluten Leichtwind-Wunder fehlt etwas Leichtfüßigkeit beim Anfahren. Wer ambitionierter wingsurft und auch Freestyle-Tricks auf der To-do-Liste hat, sollte sich zum leichteren Wing Craft V2 orientieren.
Preis-Leistung
Angleiten
Keine Schlaufen
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