Manuel Vogel
· 02.12.2022
Nur 5,4 Kilo wiegt das RRD Beluga Ltd Wingboard und ist damit eines der leichtesten Wingboards auf dem Markt. Ob das Brett durch die Decke geht oder am Ende nur heiße Luft ist, haben wir getestet.
Das Modell Beluga ist bei RRD in zwei Bauweisen erhältlich, die sich hinsichtlich des Shapes gleichen, allerdings bezüglich Konstruktion und Preis deutliche Unterschiede aufweisen. Das günstigere Beluga LTE kostet in der Größe mit 90 Litern 1249 Euro. Insgesamt ist die LTE-Variante in fünf Größen zwischen 55 und 125 Litern verfügbar. Das von uns getestete Beluga Ltd ist in der gleichen Größe mit einem Gewicht von nur 5,20 Kilo über einen Kilo leichter, mit 1999 Euro aber aufgrund seiner Carbonbauweise auch deutlich teurer und in insgesamt acht Größen zwischen 35 und 125 Litern erhältlich.
Das Beluga Ltd fällt an Land erstmal durch sein rekordverdächtig geringes Gewicht auf - mit von uns gemessenen 5,20 Kilo gehört das RRD Beluga Ltd sicher zu den leichtesten Serienbrettern auf dem Markt. Mit einer Länge von 165 Zentimetern fällt das Board etwas gestreckter aus als manch anderes Konkurrenzmodell. Im Unterwasserschiff sollen tiefe Konkaven für einen guten Geradeauslauf in der Angleitphase sorgen und bei ungewollten Touchdowns weich einsetzen. Auch das Deck ist deutlich konkav gewölbt und mit einem griffigen Deckpad versehen.
Die Foilbox ist recht lang, wodurch unterschiedliche Foils eine passende Position in der Box finden dürften. Gelungen ist auch der Tragegriff. Einziges Manko sind in unseren Augen die mitgelieferten Schlaufen, diese lassen sich nicht wirklich groß einstellen und gehören im Vergleich nicht gerade zu den bequemsten Straps auf dem Markt.
Auch den Beluga Ltd stellen wir euch in einem kleinen Video auf unserem YouTube-Kanal nochmal vor:
Für ein 90-Liter-Brett liegt der RRD Beluga Ltd überraschend stabil im Wasser. Zurückzuführen ist dies sicher auch auf den markanten Deckshape mit abgesenktem Centerbereich und dicken Kanten. Schattenseite des stark konkaven Decks ist allerdings, dass sich der Schritt in die hintere Schlaufe etwas mühsam gestaltet. Beim Anfahren wirkt das Board sehr richtungsstabil und kommt auch bei passiver Fahrweise überdurchschnittlich gut auf die nötige Abhebegeschwindigkeit - der Shape produziert kaum spürbaren Fahrwiderstand und das geringe Gewicht tut sein Übriges. Auch in der Luft liegt das Board quirlig und agil am Fuß.
Besondere Stärken hat der Beluga Ltd auch bei ungewollten Touchdowns - das Konzept mit markant angeschrägten Kanten (”Bevels”) und tiefen Konkaven im Unterwasserschiff geht voll auf und sendet das Board nahezu ohne Speedverlust sanft wieder in die Luft. Davon profitiert man als Wing-Aufsteiger genauso, wie als Freestyler oder Wave-Winger. Dass “leichter” für alle Tricks und Rotationen auch immer “besser” ist, liegt auf der Hand - und genau deshalb punktet der RRD Beluga Ltd auch bei ambitionierten Tricksern auf ganzer Linie. Trotz seiner im Vergleich zu anderen Brettmodellen etwas größeren Länge, rotiert das Board sehr agil und mit geringem Krafteinsatz.
Federleicht, gleitstark und mit gutmütiger Charakteristik - diese Charakteristik kommt sowohl Wingsurf-Aufsteigern als auch Cracks entgegen. Der Einsatzbereich ist groß, vom Aufsteiger bis hin zum Crack bietet der Shape keinerlei Einschränkungen. Einzig die gewöhnungsbedürftige Deckskontur und die mäßigen Schlaufen trüben den Gesamteindruck etwas. Wem 1999 Euro für ein Wingboard zu hochpreisig ist, sollte auch den deutlich günstigeren RRD Beluga LTE (1249 Euro) in Betracht ziehen.
Springen, Angleiten, weiche Touchdowns, Gewicht
Gewöhnungsbedürftige Deckform
Schlaufen