Tabou Pocket Air – das Wingfoil-Board im Test

Manuel Vogel

 · 16.06.2021

Tabou Pocket Air – das Wingfoil-Board im TestFoto: Marius Gugg
Das Tabou Pocket Air soll sich zum Wingsurfen und Windsurf-Foilen eignen

Tabou bringt mit dem Modell Pocket Air ein kompaktes Wingboard auf den Markt, welches obendrein auch noch zum Windsurf-Foilen nutzbar sein soll. Wir haben den Pocket Air 5’4 mit 87 Litern ausprobiert.

Das Tabou Pocket Air an Land:

Neben dem Wingsurf-Windfoil-Hybriden “Magic Carpet” ist das Modell Pocket Air das zweite Konzept aus dem Hause Tabou, welches den Doppelnutzen aus Wingsurfen und Windsurf-Foilen bieten soll. Den Tabou Pocket Air gibt’s in einer Bauweise und in insgesamt vier Größen zwischen 87 und 117 Litern. Wir haben die für etwas fortgeschrittene Wingsurfer interessanteste Größe mit 87 Litern (5’4) in Kombination mit mehreren Foils von RRD und Naish ausprobiert.

Der Pocket Air ist mit einer Doppelschiene ausgestattet, im Deck wurde für den Windsurfeinsatz eine kurze Mastschiene verbaut. Die bequemen Schlaufen verschraubt man in Plugs mit ungewöhnlich weitem Stance – knapp zehn Zentimeter breiter als üblich. Im Gegensatz zu anderen Hybridkonzepten hat der Pocket Air in dieser Größe nur eine weit innen liegende Schlaufenposition, welche sowohl zum Wingen als auch zum Windsurf-Foilen genutzt werden muss. Wer sich an der großen Schrittbreite stört, sollte die Schlaufen in nicht-zusammengehörende Löcher montieren. Im Unterwasserschiff wurde ein großer Griff eingebaut, der zum Tragen ideal ist.

Auch dieses Board stellen wir euch in einem kurzen Clip vor. Abonniert gerne unseren YouTube-Kanal, um auch in Zukunft keinen Test-Clip mehr zu verpassen.

Auf dem Wasser:

Der Tabou Pocket Air liegt im Dümpeln recht kippstabil im Wasser, wenn man ihn mit einem Wing motorisiert. Der breite Stance ist allerdings sehr gewöhnungsbedürftig, kleine Fahrer*innen sind unweigerlich im John-Wayne-Gedächtnis-Stance unterwegs. In der Anfahrphase hat das Board etwas Fahrwiderstand, das dürfte an der breiten Nase, vermutlich aber auch am überdurchschnittlich großen Tragegriff im Unterwasserschiff liegen. In jedem Fall ist man auf dem Tabou im Vorteil, wenn man aktiv anpumpt, dann kann man die spürbare Gleitschwelle des Pocket Air bald hinter sich lassen. In der Luft hängt der Tabou im Wing-Einsatz tadellos am Fuß, wirkt kompakt und bietet mit seinem flachen Deck viel Sicherheit in Manövern. Auch Sprünge macht der nur 162 Zentimeter kurze Shape gerne mit, wer über das Stadium des Wing-Einsteigers hinaus ist und an ersten Tricks üben möchte, wird dem Konzept viel Positives abgewinnen können.

Kompakt in der Luft – der Tabou Pocket AirFoto: Marius Gugg
Kompakt in der Luft – der Tabou Pocket Air

Weniger überzeugt hat uns die Windfoil-Eignung – zumindest bei dieser Größe. Die Mastspur befindet sich unmittelbar vor den vorderen Schlaufen, eine Position, die man als Windsurfer so normalerweise nicht kennt. Ist der Pocket Air mit seinen 87 Litern zum Wingen noch ein mittelgroßes Board, so erfordert er, mit einem Segel bestückt, schon viel Feingefühl beim Anfahren und vor allem stärkeren Wind, denn die Gleitschwelle macht sich mit Segel noch stärker bemerkbar. Erwartungsgemäß wirkt das Brett in der Luft unter Windfoil-Maßstäben extrem klein und kompakt. Das ist schön zum Foil-Stylen, Springen und immer, solange man in der Luft ist, bringt aber eben auch Einschränkungen mit sich, sobald man Wasserkontakt hat, z.B. beim Anfahren und Wenden. In größeren Größen mag dieses Problem weniger markant auftreten, in der Größe 5’4 geht das Konzept zum Windsurf-Foilen nicht richtig auf.

Fazit:

Der Tabou Pocket Air 5’4 ist ein kompaktes und komfortabel zu fahrendes Wingboard – und als solches sollte man es auch verstehen. Der Doppelnutzen zum Windsurfen ist in dieser Größe allenfalls für sehr leichte und versierte Freestyle-Windsurfer und nur mit kleinen Segeln (<5qm) attestierbar. Wer regelmäßig den Wing gegen das Segel tauschen will, sollte nach einem Board mit mehr Länge Ausschau halten und z.B. das Hybridboard Tabou Magic Carpet oder eine größere Version des Pocket Air in Betracht ziehen.

Kompakt & komfortabel zu fahren

Etwas Fahrwiderstand beim Anfahren

Schrittbreite für kleine Surfer*innen zu groß