Das Starboard Wingboard 5’8 im Test

Manuel Vogel

 · 11.05.2021

Das Starboard Wingboard 5’8 im TestFoto: Marius Gugg
Starboard Wingboard 5’8

Starboard bringt das Wingboard in vier Größen von 69 bis 140 Liter auf den Markt. Was das Modell von anderen Konzepten unterscheidet und wie sich das Wingboard 5’8 auf dem Wasser schlägt, lest ihr im Test.

Das Starboard Wingboard an Land:

Das Starboard Wingboard ist vier Größen mit 69/88/115 und 140 Litern jeweils in zwei Bauweisen erhältlich – der Lite Tech genannten Standardbauweise (989 bis 1129 Euro) sowie der rund 1,5 Kilo leichteren aber mit 2149 Euro auch doppelt so teuren Blue Carbon Bauweise. Während die Größe mit 140 Liter in erster Linie an reine Wing-Einsteiger adressiert ist, soll die Größe mit 88 Litern für viele Wingsurfer eine gute Allroundgröße darstellen, die Nutzern mit einem Körpergewicht zwischen 75 und 95 Kilo einerseits genügend Auftrieb bieten soll, um auch bei wenig Wind noch sicher starten zu können, sich andererseits aber bei Tricks und ersten Sprüngen noch kompakt anfühlen soll. Mit 6,5 Kilo Gewicht fiel unsere Testgröße, das Wingboard 5’8 in der Blue Carbon Bauweise, angenehm leicht aus. Mitgeliefert werden breite Schlaufen von Airush, welche einen guten Fahrkomfort bieten und sehr weich ausfallen. Nur wer sehr große Füße hat (>Größe 46) und zusätzlich mit dicken Schuhen unterwegs ist, würde die Straps gerne noch etwas größer einstellen können. Wie auch bei den Windsurfboards üblich, verwendet Starboard dickere Schrauben für die Schlaufen, was der Haltbarkeit zugute kommen dürfte. Für ein 88-Liter-Brett fällt der 5’8er mit umgerechneten 173 Zentimeter etwas länger aus, als vergleichbar voluminöse Konzepte anderer Marken. In die dicken Rails wurde viel Volumen gepackt, im Mittelbereich wurde das Board dann sichtbar ausgedünnt.

Die markantesten Features des Starboard Wingboard seht ihr in unserem Produkt-Clip. Klickt mal rein und abonniert gerne unseren YouTube-Kanal.

Auf dem Wasser:

Für ein 88-Liter-Board liegt das Starboard Wingboard 5’8 vergleichsweise stabil im Wasser. Dies liegt einerseits an der größeren Gesamtlänge, was das Brett weniger sensibel für Belastungsfehler um die Querachse macht, andererseits aber auch an den dicken Kanten, die wiederum für Stabilität um die Längsachse sorgen. Wenn man vor dem Starten an Deck kniet, macht man mit den Schienbeinen allerdings unweigerlich Bekanntschaft mit der wenig komfortablen Kantenform. Das Anfahren auf dem Wingboard gelingt hingegen überraschend harmonisch, der Zug des Wings wird gut in Geschwindigkeit umgesetzt und vor allem wer passiv, d.h. ohne zu Pumpen, an Deck steht, kommt mit dem Starboard Wingboard etwas früher auf Abhebegeschwindigkeit, als mit kürzeren Konzepten, die in der Verdrängerfahrt oft mehr Wasser vor sich herschieben. In der Luft werden die Fahreigenschaften natürlich primär vom verwendeten Foil bestimmt, wir nutzten für den Test zwei Starboard Foils (E-Type 1700 & S-Type 1500), die mit dem Board wunderbar harmonierten. Aufgrund des leichten Gewichts geht das Wingboard gut in die Luft, wer das Brett mit einem schnellen high aspect Flügel verwendet, kann sich uneingeschränkt an erste Sprünge heranwagen. Gewöhnungsbedürftig fanden wir die Kantenform vor allem beim Halsen – wer den Fuß aus der Schlaufe aufs Rail setzt, steht unweigerlich etwas “bergauf”, also mit den Zehen höher als mit der Ferse.

Starboard Wingboard 5’8Foto: Marius Gugg
Starboard Wingboard 5’8

Fazit:

Das Starboard Wingboard 5’8 überzeugt in der Blue Carbon Bauweise als leichtes Allroundboard für Fahrer/-innen mit 70 bis 95 Kilo, die bereits etwas Wing-Erfahrung mitbringen. Die Länge fällt nicht so radikal kurz aus wie bei vielen anderen Marken in der 90-Liter-Klasse üblich. Beim Anfahren und Dümpeln ist das ein klarer Vorteil, nur bei Air-Rotationen ist “kompakter” meist auch “besser”.

Leicht, kippstabil & gutes Angleitverhalten

Relativ lang

Kantenform beim Aufsteigen