Manuel Vogel
· 01.09.2021
Das Patrik A.I.O. wird mit zwei Boxensystemen ausgestattet und soll auch für raceorientiertes Foilen geeignet sein. Im Test lest ihr, was das Brett sonst noch kann.
Die Marke Patrik dürfte in erster Linie Windsurfern vertraut sein, hat aber mittlerweile mit Wings, Foils und eben Boards das Portfolio deutlich erweitert.
Das Modell A.I.O. wird in Größen von 5’9’’ und 6’6’’ als Crossoverboard zum Windsurf-Foilen und Wingsurfen konzipiert. In der Größe mit 135 Litern (6’6’’) haben wir euch dieses Board im Rahmen unseres großen “Test Crossoverboards” bereits vorgestellt. In der Testgröße mit 95 Litern (5’2’’) bleibt von der Eignung zum Windsurf-Foilen, wie zu erwarten, nichts übrig, stattdessen bezieht sich der Name A.I.O. (”All In One”) beim getesteten 5’2’’ eher auf den Doppelnutzen Wingsurfen/Pronesurfen. Trotzdem ist das Wingboard, zusätzlich zur üblichen Doppelschiene, noch mit einer Foilbox ausgestattet. Dadurch soll es möglich sein, auch schnelle und maximal steife Racefoils zu montieren.
Wer also bereits ein raceorientiertes Foil mit langer Fuselage und einem für die Foilbox/Tuttlebox passenden Kopf besitzt, kann dieses in diesem Board nutzen. Die Doppelschiene bietet freilich mehr Spielraum für die passende Positionierung des Foils, trotz der beiden verbauten Boxen war unser Testboard mit gemessenen 5,85 Kilo vergleichsweise leicht.
Welche Schlaufenpositionen das Patrik A.I.O. bietet, warum statt eines Tragegriffs eine Minifinne im Unterwasserschiff verbaut wird und was es zur Konstruktion zu sagen gibt, erfahrt ihr auch diesmal in unserer Produktvorstellung auf unserem YouTube-Kanal.
Um die Wippachse macht sich der recht schmale Bug durchaus bemerkbar und man muss diesen beim Aufstehen und Starten etwas sensibler belasten. Dafür bietet das breite Patrik A.I.O. mit seinen voluminösen Rails und dem dicken Heck um die Längsachse besonders viel Kippstablilität. Auf dem flachen Deck steht man sowohl beim Dümpeln als auch beim Foilen überaus bequem. Da alle erdenklichen Plugpositionen zur Verfügung stehen, bietet das Brett die Möglichkeit für jedes Foil ein passendes Setup einzustellen (allgemeine Tipps zum passenden Foil-Schlaufen-Setup gibt’s HIER).
Im Unterwasserschiff hat Shaper Patrik Diethelm dem Board eine scharfe Abrisskante verpasst, ein Konzept welches sich auch bei Windsurf- und Windfoilboards bewährt hat. Diese sorgt für einen sauberen Wasserabriss während der Angleitphase, was sich in einem angenehm geringen Fahrwiderstand beim Anpumpen und Abheben niederschlägt. Pumpzüge und den Zug des Wings setzt man auf dem Patrik A.I.O. daher gut in Vortrieb um. Wenn man mal ungewollt absetzt oder beim Höhelaufen eine Kabbelwelle trifft, senden einen die angeschrägten Kanten sanft wieder nach oben – eine Charakteristik, die nicht nur weniger geübten Wingsurfern entgegen kommt.
Beim sportlichen Freeriden und in Manövern wie Halsen oder Wenden ist die üppige Boardbreite von 67 Zentimetern sicher kein Nachteil. Bei Sprüngen und Freestyle-Tricks profitiert das Board zwar in der Luft von seinem geringen Gewicht, nur beim Landen von Freestyle-Tricks erscheint erscheint der Heckshape mit den tiefen Cutouts nicht ganz so fehlerverzeihend wie Bretter mit herkömmlich geshaptem Unterwasserschiff.
Das Patrik A.I.O. überzeugt mit sportlichen Fahrleistungen, geringem Gewicht und einer einfachen Fahrcharakteristik Wingfoil-Aufsteiger, sportliche Freerider und vor allem Racer gleichermaßen. Durch den schmalen Bug ist die Kippstabilität beim Starten etwas reduziert, dafür zeigt sich das Brett bei hohen Geschwindigkeiten auch etwas weniger windanfällig. Zumindest den Einstieg in die Welt des Freestyle macht das Board trotz seines Volumens von 95 Litern ebenfalls problemlos mit.
Einsatzbereich; Gewicht; Racing-Einsatz
Tragekomfort
Preis
Hinweis der Redaktion: Der Testbericht wurde am 1.02.2022 mit einigen Details ergänzt