Das Crossoverboard Patrik A.I.O. WS 6’6’’ im Test

Manuel Vogel

 · 13.08.2021

Das Crossoverboard Patrik A.I.O. WS 6’6’’ im Test

Die Windsurfmarke Patrik ist längst auch im Wingfoilen angekommen und hat mit dem Crossoverboard A.I.O. WS ein Modell im Programm, welches den Mehrfachnutzen aus Wingsurfen, Windsurf-Foilen und SUP-Foilen bieten soll.

Das Patrik A.I.O. an Land:

“A.I.O.” das steht für „All In One“. Konzipiert ist das Board zum Windfoilen, Wingen und Foil-SUPen, die Größen 5’9’’ und der getestete 6’6’’er sind theoretisch aber auch ohne Mastschiene als reine Wingboards erhältlich. Auch die kleinen Größen des A.I.O. mit 35/50/75 und 90 Litern Volumen dürften reinen Wingfoilern vorbehalten sein.

Ausgestattet ist das A.I.O. WS 6’6’’ sowohl mit Doppelschiene als auch einer Foilbox. Über die Ladentheke wandert das mit 2249 Euro vergleichsweise teure aber mit gemessenen 8,54 Kilo auch leichte Board in Vollcarbon-Bauweise. Laut Hersteller hat man vor allem den Übergang der Boxen besonders stabil gemacht.

Patrik A.I.O CrossoverboardFoto: Manuel Vogel
Patrik A.I.O Crossoverboard

Statt eines Tragegriffs kann man eine Minifinne im Unterwasserschiff montieren, die als Haltegriff fungiert. Diese soll, im Vergleich zu den üblicherweise verbauten Tragegriffen, weniger Wasserwiderstand bieten und obendrein die Struktur des Boards nicht schwächen. Dem voluminösen Heck des Crossoverboards hat Shaper Patrik Diethelm üppige Cutouts verpasst, harte Abrisskanten sollen hier dafür sorgen, dass sich das Brett in der Beschleunigungsphase nicht festsaugt. An Deck bietet das A.I.O. eine Vielzahl an Schlaufenplugs – zum Wingfoilen wie zu erwarten weit innen, zum Windsurf-Foilen aber nur weit außen in sportlicher Position.

Die interessantesten Features des Crossoverboards gibt’s in der folgenden Bilderstrecke. Klick dich durch!

Das Patrik A.I.O. hat stark angeschrägte Kanten ("Bevels"), die für weiches Einsetzen sorgen sollen
Foto: Manuel Vogel

Eines für alles? Das Patrik A.I.O. auf dem Wasser:

Beim Wingfoilen gibt sich das Patrik-Konzept keine Blöße. An Deck steht man kippstabil und dank 135 Liter Volumen auch als Schwergewicht noch sicher, die Schlaufenpositionen lassen sich vielfältig in Winkel und Position variieren. Trotz der eher kurzen Länge von 198 Zentimetern kommt man mit dem Crossoverboard schnell auf Abfluggeschwindigkeit, die markanten Cutouts im voluminösen Heck sorgen hier offensichtlich für einen sauberen Wasserabriss. Das Phänomen, dass man sich vor dem Abheben erst mühsam über eine Bugwelle pumpen muss, taucht beim Patrik glücklicherweise nicht auf, der Übergang erfolgt nahezu stufenlos.

Kippstabil im Dümpeln, kompakt in der Luft – das ist der Patrik A.I.O. 6’6’’ WSFoto: Marius Gugg
Kippstabil im Dümpeln, kompakt in der Luft – das ist der Patrik A.I.O. 6’6’’ WS

In der Luft wirkt der Patrik A.I.O. dann trotz seiner 135 Liter schön kompakt – ideal für erste Wing-Erfahrungen oder auch als Dauerlösung für schwere Surfer oder extreme Leichtwindreviere. Nur für Sprünge und Freestyletricks hat der A.I.O. dann doch etwas zu viel Fleisch auf den Rippen.

Tauscht man den Wing gegen ein Windsurfsegel, ist der Wechsel auf die weiter außen liegende Schlaufenposition obligatorisch. Das weit nach vorne zur Mastspur gezogene Footpad stört bei der Befestigung des Mastfußes etwas, abgesehen davon wirkt das Konzept absolut stimmig. Aufgrund der eher sportlich auf der Kante positionierten Schlaufenplugs passt das Brett spürbar besser zu schnellen Freeride- oder Freeracefoils (und Fahrern bzw. Fahrerinnen, die schon ein paar Foil-Skills mitbringen) als zu sehr dick profilierten Cruiser-Foils mit einer Low Aspect Ratio. Perfekt ausgetrimmt und mit bester Kontrolle übers Foil steht man dann auch bei hohen Geschwindigkeiten an Deck, in Manövern bietet das flache und breite Deck viel Platz für den Fußwechsel.

Zum Windsurf-Foilen spricht der Patrik A.I.O. 6’6’’ eher sportliche Foiler anFoto: Oliver Maier
Zum Windsurf-Foilen spricht der Patrik A.I.O. 6’6’’ eher sportliche Foiler an

Fazit:

Das Patrik A.I.O. passt perfekt für sportliche Windsurf-Foiler in Kombination mit schnellen High-Aspect-Foils sowie Freeride- oder sogar Cambersegeln. Die Wing-Eignung überzeugt ebenfalls, beschränkt sich allerdings eher auf sehr schwere Wingsurfer (>95 Kilo) und Einsteiger.

Kompakte Maße; Ausstattung; Angleitverhalten

Mini-Finne zum Tragen eher unkomfortabel

Preis; Pad im Bereich der Mastspur

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