Manuel Vogel
· 11.03.2023
Das Slingshot Phantasm G 900 Foil überzeugt mit gutem Speed und smoothen Radien. Ob das Foil auch Schattenseiten hat, lest ihr im Testbericht.
US-Hersteller Slingshot hat zur neuen Saison eine überarbeitete Foilrange auf den Markt gebracht. Dazu gehört auch die Phantasm-Modellreihe. Wir haben das Phantasm G 900 ausgiebig ausprobiert.
Das Slingshot Phantasm G900 Foil macht auf den ersten Blick einen liebevoll ausgestatteten Eindruck. Zum Foilset gibt es die Cover für die Flügel, eine Tasche für den Mast sowie eine Bag für das gesamte Set dazu. Außerdem gehören auch passendes Werkzeug und Teflongel zur Ausstattung. Wie bei Slingshot üblich, lassen sich einzelne Komponenten auch austauschen oder upgraden (z.B. mit Carbonmast).
Zum getesteten Foilset gehört der Frontflügel mit 900 Millimeter Spannweite. Die Flügelspitzen des 1263 cm2 großen Flügels sind sichtbar nach unten gezogen. Um Fehler bei der Montage zu vermeiden, sind die richtigen Schraubenlängen direkt an den Schraubenlöchern aufgedruckt. Es werden durchweg M6 Torx-Schrauben verwendet. Zum Set gehört auch ein 92er Aluminiummast, der recht schlank erscheint, trotzdem aber eine gute Steifigkeit bietet. An der Verbindung zur Fuselage ist die Aufnahme deutlich verbreitert, um eine möglichst großflächige Verbindung zwischen Mast und Fuselage zu erreichen. Insgesamt überzeugt das Foil mit guter Passgenauigkeit.
Trotz seiner Größe von nur 1263 cm² kommt das Slingshot Phantasm G 900 Foil recht gut und harmonisch in die Luft. Die Anströmung liegt schnell stabil an, in unseren Augen bereits bei spürbar niedrigeren Geschwindigkeiten als z.B. beim von uns getesteten Slingshot Phantasm Wing 926. Einmal in der Luft liegt das Phantasm G 900 um die Querachse (”Nase rauf, Nase runter”) sehr stabil, was auch an der 71 Zentimeter langen Fuselage liegt, diese vermittelt hier viel Sicherheit. Um die Längsachse bietet das Foil eine sehr gute Agilität, es lassen sich wunderbar smoothe und auch enge Radien fahren. Davon profitiert man sowohl in Manövern wie Foil-360s oder engen Halsen, vor allem aber auch beim Abreiten von kleinen Dünungs- oder Brandungswellen. Hier erlaubt das Foil schöne Turns und bietet obendrein einen für diese Größe überraschend guten Glide.
Umgekehrt muss man das Foil in Manövern auch etwas behutsam belasten. Wer erst mit dem Foilen beginnt und naturgemäß grobschlächtiger zu Werke geht, wird das Slingshot Phantasm G 900 sicher etwas zu fordernd und agil empfinden. Das Speedpotenzial des Foils ist überaus passabel, wir konnten bei unseren Testruns im normalen Windbereich Geschwindigkeiten von 34 bis 35 Stundenkilometern entspannt fahren. Erfreulich: Auch im hohen Geschwindigkeitsbereich läuft das Foil sehr stabil angeströmt und macht keine unerwarteten Dinge - beste Voraussetzungen also auch für Jumps und Freestyle-Tricks.
Das Slingshot Phantasm G 900 Foil überzeugt mit wertiger Ausstattung, toller Drehfreudigkeit und gutem Speedpotenzial. Es eignet sich in erster Linie für Wingfoiler, die schon etwas Übung haben und einen Flügel für Manöver, erste Freestyletricks und Ausflüge in die Welle suchen. Wer ein maximal einfach zu fahrendes Freeride-Foil sucht, der dürfte etwas Stabilität beim Geradeauslauf vermissen.
Agilität, Ausstattung, Einsatzbereich
Stabilität auf der Geraden