RRD Blaze Alu - die neuen Performance-Foils im Test

Manuel Vogel

 · 26.07.2022

RRD Blaze Alu - die neuen Performance-Foils im TestFoto: Marius Gugg

Die RRD Blaze Alu Foils gibt es in mehreren Größen, diese sollen mit Drehfreudigkeit, hohem Speedpotential und guter Wave-Eignung punkten. Wir haben getestet, ob dieser Plan aufgeht.

Mit dem Dynamic Alu hat RRD bereits ein einfach zu fahrendes Foilmodell für Aufsteiger und Freerider im Programm (HIER gibt’s einen Test). Das neue RRD Blaze Foil soll ergänzend dazu in erster Linie Wingsurfer*innen mit mehr Vorerfahrung ansprechen und ein hohes Speedpotential mit guter Drehfreudigkeit vereinen.

An Land:

Für Wingsurfer*innen sind beim Blaze vier Frontwing-Größen (950/1250/1550/1850) relevant, wir konnten das 1850er sowie das 1250er ausgiebig testen. Beide Sets werden mit einem 85er Aluminiummast ausgeliefert. Bei diesem wurde die Verschraubung zwischen Mast und Montageplatte um zwei Querbolzen ergänzt, ein unbemerktes Losrütteln der Montageplatte vom Mast soll damit passé sein. Überdurchschnittlich solide erscheint auch die Verbindung zwischen Aluminium-Fuselage und Mast - neben zwei M8-Torx-Schrauben verhindern hier ebenfalls zwei M6-Querbolzen ein Losrütteln des Foils. Im Test bewährte sich dies, allerdings dauert die Montage des Foils dadurch etwas länger. Apropos “Montage”: Sehr solide wirken auch die Verschraubungen der Flügel, durchweg werden dicke M8-Torx-Schrauben verwendet. Die passende Schraubenlänge ist direkt am Flügel aufgedruckt - die Gefahr einer Verwechslung ist damit gering. Verglichen mit dem Dynamic Alu Foil weist das RRD Blaze Alu eine etwas höhere Aspect Ratio auf, d.h. die Flügelform ist etwas gestreckter.

RRD Blaze Alu Foil 1850

Beim Blaze werden die beiden kleinen Größen mit 950 und 1250cm2 mit einer 66er Fuselage ausgeliefert, die großen Größen mit 1550 und 1850cm2 werden auf einer langen 76er Fuselage montiert. Insgesamt erscheinen beide Foil-Sets wertig und passgenau.

Auf dem Wasser:

Das große Blaze 1850 kommt gut auf Touren, auf bei passiver Fahrweise erfolgt der Übergang zur Abhebegeschwindigkeit sehr harmonisch, der Abheben selbst geschieht dann sehr berechenbar und auch für weniger geübte Winger*innen sehr kontrollierbar. Einmal in der Luft läuft das Foil schön stabil, vor allem die Querachse (Nase rauf, Nase runter) wird durch die lange Fuselage gut stabilisiert, wodurch kleinere Belastungsfehler kaum quittiert werden. Das Speedpotential ist für ein Foil dieser Größe ebenfalls mehr als passabel, kleine Jumps sind auf jeden Fall drin, wenngleich Freestyler, die auf Sprünge und Tricks schielen, vermutlich eher zu einem kleinen und damit schnelleren Frontflügel tendieren werden. In Manövern gibt sich aber auch der 1850er Flügel keine Blöße, er bleibt auch mit geringer Geschwindigkeit noch stabil angeströmt und bietet im Turn eine gute Mischung aus einfachem Fahrverhalten und trotzdem einem Schuss Drehfreudigkeit, die auch mal einen engen Haken erlaubt.

Das RRD Blaze 1850 im TesteinsatzFoto: Marius Gugg
Das RRD Blaze 1850 im Testeinsatz

Das RRD Blaze 1250 ist auch aufgrund seiner kürzeren 66er Fuselage etwas anspruchsvoller zu surfen. Die nötige Abhebegeschwindigkeit erreicht man größen-bedingt erst bei deutlich mehr Wind, die kürzere Fuselage erlaubt es Wingern mit Pumperfahrung aber auch, das Foil effizient anzupumpen. Trotzdem erfolgt das eigentliche Abheben etwas unvermittelter als bei anderen Foils dieser Größe. Einmal in der Luft erreicht das Blaze 1250 eine gute Endgeschwindigkeit, will aufgrund der geringeren Spannweite und der kurzen Fuselage aber feinfühliger gesteuert werden. Blutigen Wing-Einsteigern fällt es damit schwerer, eine stabile Fluglage zu halten. Winger mit mehr Erfahrung werden genau diese Agilität schätzen, denn das RRD Blaze 1250 wirkt herrlich leichtfüßig und lässt sich auch ohne viel Druck in enge Foil-Manöver oder Turns auf der Welle drehen. Beim Abreiten von Wellen benötigt es allerdings schon etwas Schub, denn aufgrund der geringeren Spannweite von 86,5 Zentimetern fällt der “Glide” etwas moderater aus und auf drucklosen Dünungswellen muss man aktiver fahren (Pumpen), um in der Luft zu bleiben. Aufgrund seiner hohen Endgeschwindigkeit lässt sich das Foil dafür sehr leichtfüßig aus dem Wasser poppen - eine Charakteristik, die jeder Freestyler schätzen wird.

Zum Freestylen bietet das RRD Blaze 1250 jede Menge PotentialFoto: Marius Gugg
Zum Freestylen bietet das RRD Blaze 1250 jede Menge Potential

RRD Blaze Alu Foil - das Fazit:

Unterm Strich spricht das RRD Blaze Alu 1250 im Vergleich zum Modell Dynamic Alu den etwas versierteren Winger an. Es überzeugt mit toller Drehfreudigkeit in der Welle und großem Potential für Freestyle-Tricks und für smoothe Foil-Manöver wie 360er & Co. Aufgrund der deutlich längeren Fuselage und einer großen Spannweite bietet das Blaze 1850 spürbar mehr Stabilität um alle Achsen. Es eignet sich damit Gleichermaßen für Wing-Einsteiger, wie auch geübtere Fahrer*innen, die ein einfach zu fahrendes Foil für Halsen, 360er bis hin zu ersten Jumps suchen.