Manuel Vogel
· 08.06.2021
Starboard setzt für seine Wing-Foils auf ein neu entwickeltes “Quick Lock System” für eine sekundenschnelle Montage der Flügel sowie auf ein rekordverdächtig niedriges Gewicht. Wir haben das Starboard E-Type Wing-Set ausprobiert.
Mit 3,13 Kilo Gewicht ist das Starboard E-Type Foil mit dem 82er Carbonmast in der Tat extrem leicht. Möglich macht es die sogenannte “Prepreg-Bauweise”, bei der die einzelnen Carbonlagen mit Harz vorgetränkt werden, wodurch kaum bzw. kein überschüssiges Harz (=Gewicht) in den Carbonlagen verbleibt. Mindestens so interessant wie die Bauweise ist auch das Quik Lock System. Heckflügel und Fuselage bleiben im Normalfall dauerhaft verbunden, die Flügel werden dann nur auf die Aufnahme am Mast aufgesteckt.
Zum Fixieren reicht eine Umdrehung mit dem Schraubenzieher. Eine integrierte Gewindeschraube drückt dabei die horizontal geteilte Aufnahmefläche auseinander und klemmt die Flügel dadurch fest. Damit dauert die Montage der Flügel nur wenige Sekunden. Im Test funktionierte das zu Beginn perfekt, mit der Zeit bekam die Verbindung des Frontflügels an der Fuselage allerdings etwas Spiel - bei längeren Sessions musste man immer mal wieder nachziehen. Der Heckflügel kann über zwei Schrauben im Winkel verstellt und damit auf mehr Lift und mehr Speed eingestellt werden.
In der Bilderstrecke sehr ihr alle Features des Starboard E-Type Foil. Klickt euch durch!
Das E-Type Wing-Set gibt’s in zwei Größen – mit 1300er Frontflügel oder dem von uns getesteten 1700er. Der Backwind “Razr 250” ist bei beiden Versionen identisch und besteht ebenfalls aus Carbon. Das E-Type Wing-Set, bestehend aus Front- und Backflügel, kostet 699 bzw. 799 Euro. Ergänzend kann man aus zwei Mast-Sets wählen – entweder den Alu-Mast (72 oder 82er Länge; 489 bis 539 Euro), oder den Monolithic Carbon Mast in 72/82/92 oder 102 Zentimetern für 1199 bis 1399 Euro.
Flügel aufstecken, eine Umdrehung festziehen, fertig – schneller auf dem Wasser als mit dem Starboard-Foil ist man wohl mit keinem anderen Foil. Das E-Type 1700 produziert beim Anpumpen erfreulich viel Leistung und lässt sich mit entsprechender Pumptechnik sehr früh ins Fliegen bringen. Die kurze Fuselage unterstützt das Anpumpen übers Foil gut, überhaupt wirkten die von uns verwendeten Boards mit dem E-Type Wing-Set stets recht agil um die Querachse (Achse “Nase rauf, Nase runter”). Der Topspeed des E-Type fällt eher gemäßigt aus. Zwar bietet das wunderbar leichte Foil genug Speedpotential für erste Sprünge und Freestyle-Tricks, trotzdem spürt man angepowert schon bei knapp über 30 km/h ein Limit in Form eines steigenden Fahrwiderstandes. Auf der Geraden ist das E-Type 1700 ziemlich sensibel zu fahren, es wird nicht so stabil angeströmt wie andere High-aspect-Flügel in dieser Größe. Sowohl um die Längs-, als auch die Querachse liegt es eher quirlig im Wasser, bei Manövern und angepowert im Chop muss man aber schon gefühlvoll belasten – eine Charakteristik, die weniger gut für Wing-Einsteigern passt.
Das Starboard E-Type bietet Licht und Schatten. Es hebt früh ab, ist leicht und effizient beim Pumpen, wirkt aber nicht sonderlich einfach zu fahren. Das Quik Lock System ist eine großartige Idee, die allerdings noch nicht ganz ausgereift erscheint.
Gewicht, Leistung bei Low-end, Pumpen
Kontrolle
Verbindung zum Frontwing bekommt Spiel
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