Das Kold-Shapes Viking Carbon-Foil im Test

Manuel Vogel

 · 01.09.2021

Das Kold-Shapes Viking Carbon-Foil im Test

Das Kold-Shapes Viking Foil konnten wir in zwei Größen testen. Was das Carbon-Foil so besonders macht und für wen es sich eignet – im Test erfahrt ihr es.

Kold-Shapes setzt bei der Herstellung seiner Boards (HIER gibt’s einen Test des Modells Nørdland) und Foils auf eine möglichst nachhaltige Produktion: Gefertigt wird in Europa, es wird recyceltes Carbon verwendet und das bei Herstellung und Transport frei werdende CO2 wird “offgesettet”, indem durch den Kauf Ausgleichsmaßnahmen mitfinanziert werden.

Das Kold-Shapes Viking Foil an Land:

Das Modell Viking ist mit insgesamt sechs verschiedenen Frontwing-Größen verfügbar – mit 960/1220/1400/1680/1960 & 2260 cm2. Darüberhinaus sind zwei verschiedene Fuselages zu haben – eine 72er Länge (”Large”), die vom Hersteller vor allem für Aufsteiger und schwere Wingsurfer (>85 Kilo) empfohlen wird, sowie die mit 58 Zentimetern recht kurze Variante (”Medium”). Alle Komponenten wie Flügel, Fuselages und Masten sind kompatibel und können einzeln ausgetauscht werden.

Montageplatte und Mast sind beim Kold-Shapes Viking aus einem Teil

Der 82er Carbonmast geht direkt in die Montageplatte über, weshalb der Mast ein hohes Maß an Steifigkeit bietet. Verschraubt werden Flügel und Fuselage über M8-Torx-Schrauben. Auch die übrige Ausstattung kann sich sehen lassen – eine passende Tasche und Cover für Front- und Backwing gehören zum Lieferumfang dazu, alle Teile wirken zudem sehr passgenau.

Wir haben das Kold-Shapes Viking Foil in den Größen mit 1680 und 1400 cm2 in Kombination mit der 58-Zentimeter-Fuselage in unterschiedlichen Bedingungen ausprobiert. Mit von uns gemessenen 3,67 Kilo gehört das Kold-Shapes Viking 1400 (1689 Euro) zu den leichten Foils auf dem Markt, gleiches gilt für das Foil mit dem 1680er Frontflügel (1729 Euro), das mit 3,53 Kilo sogar marginal leichter ausfällt.

Wem das Foil mit Carbonmast zu hochpreisig ist, der bekommt das Set wahlweise auch mit 75er Alumast. Kostenersparnis: 300 Euro.

Kold-Shapes Viking 1680Foto: Manuel Vogel
Kold-Shapes Viking 1680

Auf dem Wasser:

Das Kold-Shapes Viking Foil 1680 kommt bereits bei vergleichsweise geringem Grundspeed ins Fliegen, das Abheben erfolgt recht harmonisch und ohne ungeplante Überraschungen. Aufgrund der kurzen Fuselage lässt es sich bereits mit wenig Kraft effizient anpumpen, wer etwas Übung und Technik hat, kann dem Viking Foil dadurch eine sehr gute Leichtwind-Performance mit frühem Take-of abgewinnen. Dabei merkt man allerdings auch sofort, dass das Foil sensibel belastet werden will, sowohl um die Längs- als auch um die Querachse entpuppt sich das Kold-Shapes Viking 1680 als sehr agil und drehfreudig. Wer noch wenig Übung hat, wird zu Beginn etwas Mühe haben, damit um alle Achsen stabil zu fliegen, denn auch kleine Steuerimpulse (und Fehlbelastungen) setzt das Foil 1:1 um. Daraus ergibt sich andererseits auch eine überdurchschnittlich gute Eignung für enge Foil-Manöver und kleine Turns auf Dünungs- oder Brandungswellen.

In der Welle wirkt das Viking 1400 sehr agilFoto: Marius Gugg
In der Welle wirkt das Viking 1400 sehr agil

In Manövern bleibt das Foil auch bei sinkender Geschwindigkeit noch stabil angeströmt – ideal, um Foil-360s oder andere Manöver komplett durchzufoilen. Das Speedlevel des Foils würden wir eher als “durchschnittlich” bezeichnen, in starken Böen ist das Speedlimit durchaus spürbar. Allerdings bleibt das Viking Foil stets stabil angeströmt und neigt kaum zum unkontrollierten Steigen. Diese Charakteristik findet sich im Prinzip 1:1 auch beim von uns getesteten 1400er Frontflügel wieder – immer im Vergleich mit gleich großen Foils anderer Marken.

Erste Sprünge und Freestyle-Tricks sind mit dem 1680er und natürlich mit dem Viking 1400 ebenfalls drin, hier profitiert man von der steifen Grundcharakteristik des Foils und auch vom geringen Eigengewicht, welches die Schwungmasse in Rotationen erfreulich niedrig hält.

Steuerimpulse setzt das Viking-Foil sofort umFoto: Manuel Vogel
Steuerimpulse setzt das Viking-Foil sofort um

Fazit:

Das Kold-Shapes Viking überzeugt als leichtes und extrem agiles Foil mit der kurzen Fuselage vor allem Wingsurfer*innen mit Übung, die auf leichtfüßige Manöver und Turns in der Welle setzen. Anfängern und Aufsteigern sowie schweren Fahrern (>90 Kilo) würden wir das Foil mit der längeren Fuselage empfehlen. Wer auf maximal stabiles Flugverhalten und bestmöglichen Topspeed beim Freeriden setzt, wird nicht zu 100 Prozent happy sein. Zum Tricksen kann man im Zweifel den Frontflügel eine Nummer kleiner wählen – dank der guten Leichtwind-Performance kommt man trotzdem früh los und profitiert dann vom höheren Topspeed, den kleine Flügel naturgemäß bieten.

Gewicht, Agilität, Wave-Eignung

Flugstabilität (mit der kurzen Fuselage)