Axis HPS 980 Foil im Test – Speed, Kontrolle und Gleit-Performance

Manuel Vogel

 · 01.09.2021

Axis HPS 980 Foil im Test – Speed, Kontrolle und Gleit-PerformanceFoto: Manuel Vogel

Das Axis HPS 980 soll hohen Topspeed mit viel Kontrolle und Sprungpotential verbinden. Wir haben getestet, ob dieser Plan beim Wingfoilen aufgeht.

Bereits vor einiger Zeit haben wir euch das Freeride-Allround-Foil Axis BSC 970 HIER vorgestellt. Verglichen mit diesem auf Komfort und Kontrolle optimierten Allrounder, soll das Axis HPS 980 all Diejenigen ansprechen, die ein schnelles Foil mit einer High Aspect Ratio zum Gasgeben und Springen suchen. Das Kürzel “HPS” steht hierbei für “High Performance Speed” – ein Label, welches einerseits Hoffnungen weckt, aber weniger geübte Winger auch abschrecken könnte. Wir haben getestet, wie viel Performance das Foil tatsächlich hergibt und welche Abstriche man dafür machen muss.

Wertige Komponenten, schlankes Flügeldesign – das Axis HPS 980 an Land:

Das schlanke Flügeldesign (”High Aspect Ratio”) des HPS 980 lässt bereits beim ersten Anblick die Augen sportlicher Wingsurfer*innen leuchten. Um den dünn profilierten Frontflügel, der eine Fläche von 1323 cm2 und eine Spannweite von 98 Zentimetern besitzt, aufzunehmen, wurde von Axis die Black Fuselage entwickelt. Dieser Längsträger ist kompatibel mit allen weiteren HPS Frontflügeln und auch den kleineren Größen der “Pump & Glide” Serie. Unser Testset beinhaltete die Black Fuselage “Short” mit 70,3 Zentimetern Länge und einen 80er Aluminiummast. Auf Wunsch bietet Axis die Black Fuselage in weiteren Längen an.

Axis HPS 980 Foil

Die Komponenten des Axis HPS 980 wirken überdurchschnittlich wertig. Sowohl die Verbindung des Masts zur Montageplatte als auch zur Fuselage überzeugt mit perfekter Passform und hoher Steifigkeit. Die Fuselage wurde im vorderen Bereich verbreitert, was für eine große Auflagefläche des Flügels sorgt und ermöglicht, diesen mit vier Schrauben zu fixieren – das soll vor allem den hohen Hebelkräften bei Landungen den Zahn ziehen. Ebenfalls pfiffig: Die zu verwendenden Schraubenlängen wurden direkt an Ort und Stelle aufgedruckt – bei der Montage eine gute Gedankenstütze.

Auf dem Wasser:

Wie für ein schlankes Performance-Foil üblich, liegt die Abhebegeschwindigkeit etwas höher als bei dicker profilierten Foils, wie z.B. dem bereits getesteten Axis BSC 970. Das Axis HPS 980 erfordert demnach beim Anfahren etwas mehr Pumpeinsatz, hebt dann aber sanft und – verglichen mit anderen Performance-Foils dieser Größe – durchaus frühzeitig ab. Die Beschleunigung ist druckvoll und das Foil erreicht einen guten Topspeed, der gleichermaßen zu kleinen Funraces wie auch zu Sprüngen und Freestyle-Tricks animiert.

Hoher Speed = hoher SprungFoto: Marius Gugg
Hoher Speed = hoher Sprung

Auf der Geraden wirkt das HPS Foil mit der getesteten “Short-Fuselage” bereits sehr stabil, sowohl um die Längsachse (”Rollachse”) als auch die Querachse liegt der Flügel so stabil im Wasser, dass jeder halbwegs geübte Wingsurfer gut darauf klarkommen kann. In Manövern benötigt das Axis HPS 980 aufgrund seiner recht üppigen Spannweite von 98 Zentimetern und der gestreckten Flügelform mehr Druck, um in die Kurve zu steuern. Richtig enge Haken mag das Foil, egal ob auf der Welle oder in Manövern, weniger gerne. Eine absolute Stärke des Foils sind stattdessen seine Gleiteigenschaften, im Manöver fliegt das Foil auch ohne Zug des Wings endlos mit nahezu unverminderter Geschwindigkeit weiter. Auch auf kleinen Dünungswellen kommt diese Stärke voll zum Tragen, bereits kniehohe Lines reichen aus, um lange Flüge zu genießen.

Beim Pumpen auf kleinen Chops oder Absurfen von Dünungswellen hat das Axis HPS 980 besondere StärkenFoto: Marius Gugg
Beim Pumpen auf kleinen Chops oder Absurfen von Dünungswellen hat das Axis HPS 980 besondere Stärken

Fazit:

Das Axis HPS 980 überzeugt als sehr wertiges Foil mit einem großen Einsatzbereich, der von sportlichem Freeriden über Freestyle bis hin zum Absurfen von langen Dünungswellen reicht. Auch als weniger geübter Wingfoiler muss man sich vom Namen “High Performance Speed” nicht abschrecken lassen, denn das Foil glänzt obendrein mit guter Kontrollierbarkeit und, bezogen auf die Fläche, recht frühem Take-off. Idealerweise kombiniert man das HPS 980 mit flacher profilierten und damit flotten Wings, um das hohe Speedpotential auch ausreizen zu können.

Speed; Gleiteigenschaften; Passgenauigkeit

Höherer Preis