Manuel Vogel
· 03.06.2022
Wingfoilerin Olivia Jenkins spricht im Interview über Frauen im Wingsurfen, das von ihr so geliebte Gefühl der Angst und den Start im Team Fanatic/Duotone.
Olivia Jenkins wurde in Plymouth/England geboren. Mit acht Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Maui und startete dort ihre Wassersport-Karriere. Nach erfolgreichen Jahren im Kitesurfen ist Wingfoilen nun ihre neue Passion. Im Interview stellen wir die Water Woman vor.
Olivia, du hast Erfahrung in vielen verschiedenen Wassersportarten. Bitte erzähle uns etwas über deinen sportlichen Werdegang.
Ich habe mit 16 Jahren auf Maui mit dem Kiten begonnen und war professionelle Kitesurferin für einige Jahre. Das Wichtigste für mich ist allerdings, möglichst viel Zeit auf dem Wasser zu verbringen, deshalb war ich immer offen für Neues. Eigentlich mache ich mittlerweile so ziemlich alles, was man auf und unter dem Wasser so machen kann: Kiten, Wingfoilen, Surfen, Longboarden, Prone Surfen, Tauchen. Ich würde mich daher als Water Woman beschreiben.
Wann und wie bist du überhaupt zum Wassersport gekommen?
Ich bin die ersten Jahre meines Lebens in England aufgewachsen, wir sind schon immer viel gesegelt. Ich erinnere mich, dass wir in jedem Urlaub auf größere Segel-Turns gegangen sind. Daher liebe ich das Meer von klein auf.
Was hat dich schließlich zum Wingsurfen gebracht?
Vor ein paar Jahren habe ich Prone Foilen gelernt - ein großer Spaß. Zusätzlich hatte ich Erfahrung vom Kitefoilen, da war der Schritt zum Wingen natürlich nicht mehr weit.
Du machst sämtliche Wassersportarten. Was fasziniert dich am Wingfoilen so sehr?
Eine der besten Sachen am Wingen ist das Springen. Ich versuche einfach nur so hoch wie möglich zu kommen. Auch das Wingen in der Welle ist großartig. Man kann aus mäßigen Wellen mit wenig Schub ziemlich viel Spaß herausholen.
Ich liebe das Gefühl der Angst
Du hältst beim Kiten den Rekord für die größte, jemals von einer Frau gesurfte Welle. Wie gehst du mit Angst um?
Ich bringe mich gerne in Situationen, wo ich aus meiner Komfortzone raus muss. Natürlich habe ich in Riesenwellen auch mal Schiss, aber ich schaffe es immer ganz gut, damit umzugehen und die Angst in positive Energie umzuwandeln. Eigentlich liebe ich das Gefühl der Angst! Irgendwie suche ich sogar danach und versuche, immer größere Wellen zu surfen.
Auch beim Wingen gibst du ziemlich Gas und übst schon an Backflips, oder?
Ich habe mich oft zerlegt, aber ich werde den Backflip stehen. Ich merke, dass ich das Commitment habe, ich muss nur noch automatisieren, mich in der Luft kleiner zu machen. Bald wird es klappen...
Wie siehst du die Entwicklung der Frauen-Szene im Wingsurfen?
Ich fände es gut, wenn die Szene größer wäre. Aber wenn man es mit anderen Wassersportarten vergleicht, ist der Anteil der Frauen beim Wingen recht groß. Ich sehe viele Frauen, die mit dem Wingen anfangen. Das ist super.
Du bist jetzt neu im Team von Fanatic und Duotone und warst beim Fotoshooting auf Mauritius dabei. Wie war diese Erfahrung?
Mauritius war perfekt. Es macht immer Spaß mit netten Leuten gemeinsam aufs Wasser zu gehen. Alle im Team brennen für den Sport. Vor allem, die Erfahrung bei sehr leichtem Wind zu Wingen, war für mich neu. Auf Maui bläst es im Sommer meist mit 30 Knoten und mehr. Die Welle auf Mauritius ist zum Wingen perfekt, vor allem die lange und sanft rollende Welle von Manawa.
Weitere Infos über Olivia Jenkins findest du auch HIER auf ihrem Insta-Profil.