Manuel Vogel
· 20.04.2023
In die Entwicklung des Boom-Wings Ensis Topspin war Balz Müller stark eingebunden. Im Interview berichtet er, warum Kaputtmachen manchmal zum Job dazugehört.
Balz, du giltst als Verfechter der Boom-Wings und hast maßgeblich zur Entwicklung des Modells Topspin deines Sponsors Ensis beigetragen. Welche Vorteile bieten Boom-Wings in deinen Augen?
Als leidenschaftlicher Windsurfer vermisste ich beim Wingfoilen stets die gewohnte direkte Segel-Körper-Verbindung. Schon bei den ersten Ensis Wings habe ich früher gebrochene Windsurfgabelbäume montiert und mit Zahnbürsten im Wohnzimmer laminiert. Es folgten viele, viele Prototypen, bis der finale Wing dann fertig war. Die Vorteile von Boom Wings haben mich stets fasziniert und ich bin mittlerweile davon voll überzeugt. Für mich sind dies die direkte Verbindung zum Wing, die unbegrenzten Griffmöglichkeiten und die Tatsache, dass man den Wing bei Manövern punktgenau steuern kann.
Der Topspin hat ein Montagesystem, bei dem der Boom einfach eingeklickt werden kann. Was waren die Herausforderungen bei der Entwicklung dieses Systems?
Die Herausforderung war, eine robuste und trotzdem leichte Verbindung von Boom zu Strut zu finden. Es wurden viele verschiedene Formen gedruckt beziehungsweise laminiert. Mein Job bestand dann auch darin, auszuprobieren, ob das System hält. Am Anfang haben wir die mühsam hergestellten Teile bei unseren Freestylemanövern und den doch überraschend großen Belastungen schnell zerstört. So haben wir etliche Male wieder von ganz vorne begonnen, bis am Ende alles gepasst hat.
Die ersten Booms für meinen Wing habe ich im Wohnzimmer mit der Zahnbürste laminiert
Was sind in deinen Augen die wichtigsten Eigenschaften, die ein Boom erfüllen muss?
Der Fahrkomfort muss hoch sein. Das bedeutet, der Griff sollte ergonomisch und dünn sein, um eine maximale Effizienz beim Fahren zu erreichen. Zudem soll der Boom leicht und steif sein. Nicht zuletzt ist ein angenehmer Grip wichtig, um den gewünschten Komfort zu erreichen. Nach einem Dutzend Prototypen haben wir aber eine super Lösung gefunden.
Passt der Boom für alle Größen des Topspin?
Klar! Man braucht natürlich nur einen Boom und kann damit dann alle drei Größen des Wings (verfügbar sind die Größen 3,6/4,1/5,2, die Red.) nutzen. Der Boom kostet 99 Euro.
Wie würdest du die Zielgruppe dieses Wings einschätzen? Habt ihr den Wing so designt, dass du ihn nur Freestyle-Cracks empfehlen würdest, oder können damit auch Hobby-Wingsurfer ihren Spaß haben?
Ganz klar geht die Zielgruppe über Trickser hinaus. Der Topspin hat Power und ist leicht zu manövrieren. Das hilft beim Back Flip, aber eben genauso beim Wenden und Halsen.
Beim Topspin hat jede Größe eine andere Farbe. Konntet ihr euch nicht einigen? Oder hat das einen anderen Hintergrund?
Das war eine Teamentscheidung. Wir finden es super, wenn wir wissen, welche Größe die Freunde auf dem Wasser fahren, wenn man an den Spot kommt.
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