Nationalpark OstseeNeues Portal mit allen Informationen

Manuel Vogel

 · 11.05.2023

Nationalpark Ostsee: Neues Portal mit allen InformationenFoto: Bulgenslag

Unter nationalpark-ostsee.de findet man jetzt eine zentrale Plattform, auf der alle Informationen rund um den geplanten Nationalpark Ostsee zusammenlaufen.

Ende April traf sich die Wassersportszene bei einem Strategietreffen in Kiel, seitdem ist viel passiert. Unter nationalpark-ostsee.de gibt es mittlerweile eine Onlineplattform, auf der alle Informationen rund um das geplante Projekt zusammenlaufen sollen. In erster Linie geht es dabei darum, die Wassersportszene zu vernetzen und auch Menschen von außerhalb des Wassersports die Möglichkeit zu geben, sich zum Thema zentral zu informieren.

Zu finden sind auf der Website auch ein großer Pressespiegel, zahlreiche Fernsehbeiträge sowie Interviews mit Politikern unterschiedlicher Parteien, in denen die jeweilige Position zum Nationalpark deutlich wird. Klickt gerne mal rein!

Foto: nationalpark-ostsee.de

Nationalpark Ostsee: Kampf der Argumente

Umweltminister Tobias Goldschmidt hatte bereits 2022 erste Pläne für einen „Nationalpark Ostsee“ vorgestellt. Dieser soll die verschiedenen Natur- oder Vogelschutzgebiete an der Ostsee verbinden und zugleich „ihren Schutz vertiefen“, wie der Grünen-Politiker sagt – damit es der Ostsee „zukünftig wieder besser geht“.

In einem Nationalpark müssten mindestens 50 Prozent der Fläche der Natur überlassen werden – ähnlich wie es beim Nationalpark Wattenmeer der Fall ist, der rund 300.000 Hektar größer ist als das Potenzial an der Ostsee. Das Ministerium erhofft sich von dem neuen Nationalpark „einen echten Attraktivitätsschub“ für die Ostseeküste und „enorme Chancen für den Tourismus und die Wirtschaft“, wie Goldschmidt dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag sagte.

Zwar betont der Minister nach wie vor Ergebnisoffenheit und, “dass die Errichtung eines Nationalparks für Segler und andere Wassersportler keine Einschränkungen mit sich bringen muss”, wie dies in einem Schutzgebiet mit mindestens 50 Prozent Nullnutzungszonen allerdings umsetzbar sein soll, bleibt aktuell noch unbeantwortet. Vor diesem Hintergrund formiert sich aktuell der Widerstand gegen das Projekt.

Gegner des Nationalparks argumentieren, dass ein Nationalpark den Zustand der Ostsee nicht zwangsläufig verbessert, da die großen Probleme (Nährstoffeintrag, Altlasten, Munitionsreste und der Schiffsverkehr) durch den Park nicht gelöst würden. Zudem bestehe – das Beispiel des Nationalpark Wattenmeer hat es gezeigt – das Problem, dass innerhalb eines Nationalparks durch einfache Verwaltungsakte (etwa einer Gemeinde) einzelne Spots für Wassersportler gesperrt werden könnten. Die Nationalparkverwaltung könnte also jederzeit neue Bereiche für Wassersportler sperren, wenn etwa nur der Verdacht bestünde, dass Sportler Vögel oder Natur stören. Den Gegenbeweis anzutreten, wäre für die Surfgemeinde nahezu unmöglich und mit langwierigen Gerichtsprozessen und teuren Gutachten verbunden.

Vor diesem Hintergrund sprechen sich viele Vertreter aus den Bereichen Tourismus, Wirtschaft und auch Politiker unterschiedlicher Parteien mittlerweile für eine Abkehr von den Nationalpark-Plänen aus.

Wie es weiter geht, bleibt also spannend. Wir halte euch auf dem Laufenden!