Manuel Vogel
· 10.12.2022
Wingsurfen in der Welle ist kein Hexenwerk. In diesem Fahrtechnik-Guide verraten wir euch, was es bei der Wahl des Materials zu beachten gibt, wie ihr sicher durch die Brandung kommt, Wellen am besten quert und den Wing in die neutrale Position stellt.
Foils sind wahre Effizienzwunder, selbst aus kleinen Dünungswellen zapfen sie genügend Energie ab, um schwerelos und mit neutral gestelltem Wing an ihnen entlang zu fliegen. Aus diesem Grund wollen immer mehr Wingsurfer*innen den Einstieg in die Welle wagen. Doch was gibt es beim Starten und Anlanden zu beachten? Wie quert man Wellen am besten, ohne, dass das Foil abstürzt? Und wie bekommt man den Wing überhaupt in die neutrale Position, um Wellen richtig abzusurfen?
In diesem Basic-Guide zeigen wir dir die Grundlagen für das Wingsurfen in der Welle!
Für den Einstieg in die Welle solltest du das Starten und Halsen halbwegs sicher beherrschen. Wenn du noch Mühe hast, durchgefoilte Halsen und Wenden zu fliegen, übe zunächst auf Flachwasser weiter bis du dich sicher fühlst. Mindestens genauso wichtig ist für den Beginn die Wahl eines passenden Spots: Ideal sind Orte, an denen die Wellen sanft und in ausreichend tiefem Wasser brechen. Meide zum Wingsurfen in der Welle zunächst Spots mit flachen Sandbänken, da sich hier die Wellen oft sehr steil aufstellen und kraftvoll brechen. Hier besteht immer die Gefahr, sich zu verletzen oder das Material zu beschädigen. Ideal zum Üben sind auch lang gezogene Dünungswellen, wie sie auf vielen offenen Gewässern bei entsprechender Windstärke vorkommen. Hier kannst du das Gleiten auf dem Wellenrücken völlig gefahrlos ausprobieren.
Willst du in die Brandung, wähle deinen Spot so, dass der Wind von der Seite (”sideshore”) oder leicht schräg auflandig (”side-onshore”) weht. Komplett auf- oder ablandigen Wind solltest du zu Beginn meiden.
Einer der häufigsten Fehler ist es, zum Wingsurfen in der Welle zu kleines Material zu verwenden, denn das Aufstehen, Anfahren und Halsen ist in der Welle natürlich deutlich schwieriger als auf Flachwasser. Benutze also das Board und Foil, mit dem du dich wohl fühlst und auf dem du bei Flachwasserbedingungen problemlos starten kannst. Erst wer regelmäßig in die Brandung geht, kann sein Foil-Setup nach und nach für bestimmte Wellenbedingungen optimieren.
Foils für die Welle - die Basics:
Zum Wingen in der Welle sollte der Mast deines Foils mindestens 75 Zentimeter Länge haben, besser sind sogar 80 bis 90 Zentimeter Länge. Je länger der Mast, desto mehr Bodenfreiheit hast du, wodurch verhindert wird, dass Wellen sofort gegen das Board schlagen oder das Foil im Wellental zu schnell frei kommt.
Beim Wingsurfen in der Welle ist auch das Thema Sicherheit von besonderer Bedeutung. Ein Helm gehört bei den meisten Wingsurfern ohnehin zur Grundausstattung. In der Welle sollte das ganz besonders gelten (HIER gibt’s einen Test von zahlreichen Helm-Modellen). Wer das erste Mal in der Welle wingt, ist oft überrascht von der Energie und der Geschwindigkeit, welche das Foil aus der Welle generiert. Das führt dazu, dass so mancher Ritt unkontrollierter endet, als vorher geplant. Haltet aus diesem Grund immer genügend Sicherheitsabstand zu anderen Wassersportlern und bedenkt, dass ihr euch auf dem Foil nahezu lautlos nähert und dadurch oft erst spät wahrgenommen werdet.
In den folgenden vier Fahrtechnik-Artikeln gibt’s jetzt alle Tipps rund ums Starten & Anlanden, das Queren der Wellen bis hin zum Pumpen und “flaggen” des Wings.
Viel Spaß beim Wingen in der Welle!