Manuel Vogel
· 06.04.2023
Nach dem ersten Tag des World Cup Leucate steht die Siegerin im Freestyle bereits fest - Bowien Van Der Linden. Bei den Herren konnten die Viertelfinals ausgefahren werden, jetzt warten die Top-4 auf die Entscheidung.
Die Regattaleitung drückte gleich am ersten Tag des Mondial du Vent in Leucate mächtig auf die Tube. Skippers Meeting um 7:30 Uhr, Auslosung der Heats und bereits wenig später schnellte die grüne Flagge für die ersten Freestyle-Heats des Tages in die Höhe.
Das mit 18 Starterinnen kleinere Damenfeld war schnell auf die Top-4 eingedampft, in den Semifinals standen sich mit der Niederländerin Bowien Van Der Linden, Nia Suardiaz, Weltmeisterin Paula Novotna und der spanischen Newcomerin Mar De Arce vier Topfahrerinnen gegenüber. Im ersten Halbfinale gelang es Van der Linden mit sehr sicher gelandeten Front- und Backside 360s etwas überraschend Paula Novotna zu besiegen und sich ihren Platz im Finale zu sichern. Hier sollte sie auf die derzeit Führende im World Cup, Nia Suardiaz, treffen, die im zweiten Halbfinale Mar De Arce schlagen konnte.
Das Finale zwischen Suardiaz und Van Der Linden war dann durchaus hochklassig. Suardiaz eröffnete den Heat mit einem sauberen Frontside 360, gefolgt von einen Frontside 540. Van Der Linden hielt mit beeindruckender Konstanz dagegen - sie landete im Laufe des Heats neun Tricks und hatte am Ende klar die Nase vorn. Dementsprechend beschwingt war die Siegerin hinterher:
Es war fantastisch. Ich habe alle Moves gelandet, die ich mir vorgenommen hatte. Es ist der erste Sieg seit meiner Schulterverletzung im letzten Jahr. Seitdem habe ich mehr Wave trainiert als Freestyle und hatte keine Erwartungen, aber irgendwie passte heute alles.
Die Ergebnisse der Damen (Surf Freestyle):
48 Teilnehmer gingen bei den Herren an den Start - und das Feld war gespickt mit großen Namen. Wie hoch das Level mittlerweile bei den Herren ist, wurde gleich mal in Runde 1 klar. Defi Wing Sieger Bastien Escofet haute gleich mal eine neue Move-Kombination raus und heimste mit seinem blitzsauberen Frontside 7 into Frontside 3 - also einen 720 mit direkt darauffolgendem 360 - die erste 10 des Tages ein.
Hier könnt ihr euch den Move anschauen (und staunen)!
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Rastaman Alan Fedit zeigte sich ebenfalls besonders kreativ und zeigte gleich drei neue Tricks in seinem Heat. Damit machte er sich eine neue Regelung zunutze, die seit dieser Saison neue Move-Kreationen höher bewertet (Faktor 1,2 bis 1,3). Auf diese Weise sollen die Fahrer motiviert werden, neue Tricks auszuprobieren - ein Plan, der funktioniert.
Bereits in Runde 2 erwischte es mit Titouan Galea ein erstes Schwergewicht, als er gegen den weitgehend unbekannten Franzosen Axel Gerard unter die Räder kam. Auch Bastien Escofet konnte sein Move-Feuerwerk aus Runde 1 nicht wiederholen und schied gegen seinen jungen Landsmann Noe Cuyala aus. Alan Fedit machte hingegen dort weiter wo er in Runde 1 aufgehört hatte - er zeigte gleich drei Moves aus der “innovation category”, die mit Faktor 1,2 bewertet werden und hatte am Ende mit 36,20 Punkten den höchsten Score aller Fahrer auf der Habenseite stehen.
In den Viertelfinals folgten absolute Kracher-Heats. Xavi Corr gelang ein großer Sieg gegen den amtierenden Weltmeister Malo Guénolé, auch für Corr machten die Zusatzpunkte der “innovation catagory” den Unterschied. Und auch das 16-jährige Wunderkind aus den Staaten, Chris MacDonald, zog im Viertelfinale den Kürzeren gegen Balz Müller. Für Müller war es ein großer Sieg. Hatte er doch aus privaten Gründen zuletzt einige Events ausgelassen, meldete er sich jetzt beim World Cup Leucate eindrucksvoll zurück.
Hätte der Wind an diesem Tag nur eine halbe Stunde länger durchgehalten, würden alle Platzierungen jetzt feststehen. So aber konnten nur noch die Halbfinals ausgefahren werden. Axel Gerard zeigte in Halbfinale 1 gegen Xavi Corr gleich mal, dass er sich als Newcomer seinen Platz unter den Top-4 absolut verdient hat - ein Backflip und ein Front Flip zum Auftakt des Heats, das kann man so machen. Xavi Corr konterte mit exakt den gleichen Moves, landete dann aber einen Trick aus der “innovation category”, der ihm satte 9,40 Punkte und am Ende das Finalticket einbrachte. Dorthin stürmte auch Alan Fedit im zweiten Halbfinale gegen Balz Müller. Müller war ihm punktemäßig stets dicht auf den Fersen, Fedit hatte aber einfach immer eine Antwort parat.
im Finale stehen sich also der junge Spanier Xavi Corr und der französische Local Alan Fedit gegenüber. Bleibt zu hoffen, dass der Wind mitspielt.
Wir halten euch auf dem Laufenden!