Manuel Vogel
· 06.02.2023
Sage und schreibe 14 Events stehen auf dem Kalender des Wingfoil World Cup 2023. Profis können sich über eine wahre Traum-Tour freuen. Wären da nicht die Reisekosten.
Nur noch wenige Wochen, dann startet die World Cup Saison 2023. Und wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, könnte das Event in Neuseeland der Auftakt zu einer wahrlich imposanten Wingfoil World Cup Tour werden. Ganze 14 Events stehen auf Kalender und auch wenn finale Bestätigungen der Veranstalter vor Ort bislang noch ausstehen, stehen die Pros bereits in den Startlöchern.
Für die Teilnehmer hat der prall gefüllte Kalender zwei Seiten: Einerseits garantiert die Vielzahl der Events, dass am Ende des Jahres würdige Champions gekürt werden können. Auch, dass viele Spots und damit abwechslungsreiche Bedingungen enthalten sind, garantiert faire Chancen für alle. Ebenfalls zugute halten muss man der in Hamburg ansässigen Global Wingsports Association (GWA), dass sie sich bemüht, alle Facetten des jungen Sports abzubilden. So werden in der neuen Saison nicht nur die beiden etablierten Disziplinen Surf-Race und Surf-Freestyle durchgeführt, sondern erstmals auch ein Big Air (Gran Canaria; 10.-16. Juli). Auch die neue Disziplin Wave soll bei insgesamt vier Veranstaltungen auf dem Programm stehen und ihre Premiere Ende März auf der Kapverden-Insel Sal feiern.
Zu den Schattenseiten gehören allerdings der Reisestress und die damit verbundenen Kosten. Denn auch wenn es auf Außenstehende vielleicht nicht so wirkt - das professionelle Wingsurfen steckt noch in den Kinderschuhen. Abgesehen von einigen wenigen Vollprofis leiden viele Topfahrer und Fahrerinnen unter chronischer Unterfinanzierung - angesichts von stetig steigenden Flug- und Reisekosten dürfte die komplette Tour für die meisten Athleten kaum zu stemmen sein. Die ausgeschütteten Preisgelder - beim Auftakt in Neuseeland werden es 15.000 Euro sein - sind da nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn: Verteilt auf Frauen und Männer und die unterschiedlichen Disziplinen sind damit keine großen Sprünge zu machen.
Deutlich wird das bereits beim nahenden Tour-Auftakt in Neuseeland. Hier sind neben Freestyle-Weltmeister Malo Guénolé und dem WM-Zweiten Gollito Estredo zwar noch einige weitere Topfahrer gemeldet. Ein beträchtlicher Teil des Feldes besteht aktuell aber aus neuseeländischen Locals.
Natürlichs hat auch die Global Wingsports Association (GWA) die Problematik erkannt. Tour-Manager Tom Hartmann: “Die Disziplin mit den meisten Events ist Surf-Freestyle, hier stehen acht Events auf dem Kalender. Es gibt aber ab dem 4. Event einen Streicher und ab dem 7. Event ein weiteres Streichergebnis. Somit müssen die Teilnehmer nur sechs Events mitfahren, bei den anderen Disziplinen sind es sowieso weniger.”
Wie sich der Wingfoil World Cup also entwickelt, darf mit Spannung erwartet werden. Generell ist ein wachsender Tourkalender natürlich ein absolut positives Signal für den Sport. Bleibt nur zu hoffen, dass auf den einzelnen Stopps dann auch die besten Fahrer der Welt zu sehen sein werden.
Wir werden auch in der neuen Saison von allen Events berichten. Stay tuned!