Manuel Vogel
· 20.06.2022
Der erst 16-jährige US-Amerikaner Chris Macdonald düpierte beim Ensis Engadinwing die komplette Freestyle-Elite und holte sich den Sieg beim Wingfoil World Cup am Silvaplanasee.
Dass neue Gesichter die Bühne des Wingfoil World Cups betreten, ist man ja mittlerweile gewohnt. Trotzdem hatte wohl niemand diesen jungen US-Boy auf dem Zettel: Chris Macdonald. Er stammt aus der Nähe von San Francisco und wingt seit Sommer 2020. Seit einem eher durchwachsenen Debüt beim World Cup Fortaleza 2021 hat Macdonald offensichtlich nochmal eine gehörige Schippe draufgepackt. Beim Ensis Engadinwing düpierte er an diesem Wochenende die gesamte Wingfoil-Elite, besiegte im Halbfinale Freestyle-Weltmeister Titouan Galea und rang im Finale den Wiener Stefan Spiessberger nieder, der auf seinem Weg ebenfalls einige namenhafte Skalps sammeln konnte und die zweite Überraschung des Tages verkörperte.
Lokalheld Balz Müller ereilte ein für seine Verhältnisse frühes Aus. Gegen den 9-maligen Windsurf-Weltmeister im Freestyle, den Venezuelaner Gollito Estredo , war ebenfalls früher Schluss als erwartet. Dass Finale geriet somit zum Aufeinandertreffen der Newcomer - Stefan Spiessberger gegen Chris Macdonald. Zu sehen gab es das gesamte Repertoire der aktuell möglichen Moves: Backflips, Frontflips, 720s - das Level kennt aktuell nur eine Richtung: Steil nach oben. Am Ende setzte sich Macdonald klar mit 32,93 gegen Spiessberger (25,17 Punkte) durch. Im kleinen Finale um Platz 3 konnte Titouan Galea nochmal zeigen, dass auch er das Finale verdient gehabt hätte: Mit 33,06 Punkten sicherte er sich den höchsten Score des Tages gegen Gollito Estredo und sicherte damit seinem Platz auf dem Podium.
Wer dachte, dass danach Schluss war, irrte sich, denn die Thermik pustete nach den Freestyle-Finals unbeirrt weiter. Deshalb entschied die Regattaleitung, weitere Rennen der Disziplin Surf-Race zu starten.
Für den Italiener Francesco Cappuzzo war dies die Gelegenheit, sich für sein unerwartet frühes Aus im Freestyle zu rehabilitieren. Er ließ dabei sogar den Gewinner des Defi Wing, Bastien Escofet, hinter sich. Auch die Frauen bekamen nach den teilweise grenzwertigen Bedingungen der vorangegangenen Tage nochmal die Gelegenheit, sich in guten und fairen Bedingungen zu batteln. Flora Artzner aus Frankreich konnte, nach ihrem Auftakterfolg beim Wingfoil World Cup in Leucate, am Silvaplanasee bereits ihren zweiten Event-Sieg des Jahres sichern. Ebenfalls wieder auf dem Podium und offensichtlich endgültig in der Weltspitze angekommen ist auch Nia Suardiaz, die ihr starkes Ergebnis aus Leucate mit zwei zweiten Plätzen in Freestyle und Racing eindrucksvoll untermauerte.
Hier gibt’s nochmal die Highlights des Ensis Engadinwing im Video:
Frauen Surf-Slalom
Männer Surf-Slalom
Frauen Freestyle
Männer Freestyle
Der nächste World Cup der GWA Tour steigt ab dem 6. Juli auf Lanzarote. Wir werden wieder tagesaktuell für euch berichten.